Ashia Kamerun Non-Profit-Verein

Julio und Nelson aus Mbouda, Bezirk Bamboutos, West-Kamerun

Geburtsjahr: 2012 / 2015
Geburts-/Wohnort: Mbouda / West-Kamerun
Als Patenkinder vermittelt durch Ashia: Dezember 2016 – Dezember 2018

Im Dezember 2015 erfuhren wir von dieser Familie in Mbouda. Die Grossmutter fragte bei Ordensschwester Clementine um Hilfe für ihre Enkelkinder an. Deren Eltern Soline und Saché haben insgesamt fünf Kinder. Ihre drei Jüngsten sind Albinos. Julio (Jahrgang 2012), Nelson (Jahrgang 2015) und Esequielle (Jahrgang 2018) vertragen aufgrund ihres Gendefektes kein in Kamerun übliches Palmöl. Sie müssen mit Erdnussöl versorgt werden, damit ihre zarte und helle Haut keine Ausschläge bekommt. Die Eltern sind mittellos und können sich kaum etwas leisten – ein Spezialöl schon gar nicht.

Um die Familie kennen zu lernen, besuchten wir sie zu Hause. Mutter Soline ist Hausfrau und kümmert sich um die Kinder. Der Vater fährt Mofataxi. Die beiden älteren Kinder Rochnelle (Jahrgang 2008) und Ronny Frank (Jahrgang 2000) besuchten bereits damals die Primarschule. Aufgrund von Geldproblemen konnten Julio und später auch Nelson erst mit unserer finanziellen Hilfe eingeschult werden.

Die Familie lebte in einem sehr einfachen Erdblockhaus. Dafür bezahlten sie eine monatliche Miete von 2500 CFA (CHF 4.–). Für eine Unterkunft, die in einem furchtbaren Zustand und auf dem nackten Erdboden errichtet wurde. In der Türe und in den Wänden klafften grosse Löcher. Eine Küche stand nicht zur Verfügung. Die Mutter kochte draussen am Boden unter einem kleinen Vordach auf drei Steinen in einem Topf.

Glücklicherweise sind Albinos in dieser Region respektiert. Sie werden weder gehänselt noch geopfert, wie es in anderen Regionen des Landes der Fall ist. Im Gegenteil: Albinos haben in der Region Mbouda ein hohes Ansehen. Sie sind oft in höheren Amtspositionen zu finden und feiern einmal jährlich einen Tag nur für sich.

Dank finanzieller Unterstützung seit Januar 2017 durch ihre Schweizer Patentante Nadja geht es der Familie heute besser. Sie konnten im Laufe der Zeit in eine bessere Unterkunft umziehen. Die Eltern können ihren Kindern regelmässig geeignete Nahrung kaufen. Zudem sorgen sie für die Schulbildung aller Kinder und damit für ein möglichst sorgloses Aufwachsen.

Wenn Sie daran interessiert sind, ebenfalls eine Patenschaft zu übernehmen, treten Sie mit uns in Kontakt. Wir helfen Ihnen gerne weiter!

➤ zum exakten Lageplan des Projekts auf Google Maps

Julio Mbouda

...inmitten seiner Kindergartenfreunde.

Albino Patenkind Julio Mbouda

Oktober 2018: Mama Soline mit 3 ihrer 5 Kinder (v.l.n.r. Ronny Frank, Julio und Esequielle) sowie Katja Bruhin.

Oktober 2018: Auszug aus unserem Tagebuch

«Wir fuhren weiter Richtung Batcham nach Mbouda, wo wir Julio und Nelson im Quartier Mitieu besuchten. Die beiden Patenkinder sind Albinos und benötigen aufgrund ihres Gendefekts spezielle Nahrung. Zudem ist die Familie völlig mittellos. Trotzdem hat die Mutter erneut geboren. Von den Zwillingen hat leider nur das Albinokind überlebt und das Dunkelhäutige ist verstorben. Das jüngste Familienmitglied Esequielle ist genauso hellhäutig wie ihre beiden älteren Brüder und mittlerweile bereits 11 Monate alt. Während Nelson schlief, begrüssten wir Julio. Die beiden besuchen trotz unterschiedlichen Alters gemeinsam den Kindergarten. Die Familie hat auf Druck von Schwester Clementine zwischenzeitlich in ein neues Mietshaus gewechselt, wo ihnen 3 Räume zur Verfügung stehen. Obwohl sie nach wie vor auf dem Erdboden leben, ist diese neue Unterkunft deutlich besser. Die Mutter verdient sich einige CFA, indem sie in der nahe gelegenen Schule in der Pause Zuckerrohr an die Kinder verkauft. Julio freute sich sehr über den von Schwester Clementine mitgebrachten Lolli. Hände waschen ist für ihn noch ein Fremdwort. Genüsslich leckte er seine völlig schmutzigen Hände gleichzeitig mit dem Lolli ab und schien aufgrund dessen Abwehrkräfte wie kaum ein anderer zu besitzen.»

Albino Patenkind Julio Mbouda

Oktober 2018: Ein Hochzeitsfoto der Eltern ziert die Wand im Häuschen.

Albino Patenkind Julio Mbouda

Oktober 2018: Mama Soline mit ihrer jüngsten Tochter Esequielle.

Albino Patenkind Julio Mbouda

Oktober 2018: Mama Soline mit ihrer jüngsten Tochter vor der neuen Unterkunft der Familie.

Albino Patenkind Julio Mbouda

April 2018: Zu Ostern erhält die Familie eine spezielle Lebensmittelration.

Albino Patenkind Julio Mbouda

Juni 2017: Schwester Clementine kauft der Familie in unserem Namen ein neues Bett, Matratzen, Bettdecken und Leintücher.

Albino Patenkind Julio Mbouda

Juni 2017: Die Familie ist inzwischen mit der Hilfe von Schwester Clementine in ein komfortableres Mietshaus umgezogen.

Albino Patenkind Julio Mbouda

April 2017: Wir sind wieder persönlich vor Ort und treffen die Mutter mit allen Kindern.
v.l.n.r.: hinten Mama Soline mit Nelson auf dem Arm, vorne: Rochnelle, Ronny Frank und Julio.

April 2017: Auszug aus unserem Tagebuch

«Gemeinsam mit Schwester Clementine und Helferin Virginie fuhren wir zu einer frisch vermittelten Patenfamilie. Mama Soline hat insgesamt vier Kinder. Die beiden Jüngsten Julio (4) und Nelson (1) sind Albinos. Das älteste Rochnelle (7) ist hellhäutig und der zweitälteste Ronny Frank (5) dunkelhäutig. Endlich trafen wir einmal die komplette Kinderschar zu Hause an. Rochnelle fiel uns sofort mit ihrer Intelligenz auf. Aufgrund Geldmangels ist kein Kind bisher zur Schule gegangen. Schwester Clementines Sorge ist im Moment, dass Mama Soline mit anderen Männern geht und sie hatte Angst, dass sie sich mit HIV ansteckt. Sie trichterte ihr einmal mehr ein, sie solle zu Hause zu ihren Kindern schauen und nicht auswärts gehen. Zudem sucht Virginie der Familie ein neues Zuhause, weil diese Unterkunft wirklich äusserst schlecht ist. Einmal pro Monat bekommt die Familie durch ihre Pateneltern in der Schweiz etwas Geld. Doch für den aktuell laufenden Monat war bereits alles aufgebraucht. Die Kinder hatten Hunger und die Kleinsten hingen der Mama hungrig am Rockzipfel. Wir halfen finanziell aus, damit die Mama einkaufen konnte. »

Albino Patenkind Julio Mbouda

April 2017: Die einfache Hütte der Familie.

Albino Patenkind Julio Mbouda

Dezember 2016: Die Familie erhält zu Weihnachten Lebensmittel und neue Schuhe.

Albino Patenkind Julio Mbouda

Oktober 2016: Die Familie erhält durch uns neue Kleidchen für die Kinder.

Julio Mbouda

...gemeinsam mit Virginie, einer Mutter, welche ein Auge auf sie wirft und selber durch Ashia unterstützt wird.

Julio Mbouda

September 2016: Nelson, noch etwas müde...

Julio Mbouda

September 2016: Zu Besuch bei der Familie.

Albino Patenkind Julio Mbouda

September 2016: Die Mama zeigt uns ihre bescheidene Hütte mit den wenigen Habseligkeiten. Es fehlt an allem...

Albino Patenkind Julio Mbouda

September 2016: Blick auf die Kochstelle der Familie. Draussen im Freien muss das Essen zubereitet werden.

Albino Patenkind Julio Mbouda

September 2016: Gekocht wird auf dem offenen Feuer mit Holz.

Albino Patenkind Julio Mbouda

September 2016: Eines der einfachen Fenster der Behausung, das auch als Wäscheleine funktioniert...

Albino Patenkind Julio Mbouda

September 2016: Gemeinsam mit Schwester Clementine besuchen wir die Familie erneut und treffen Mama mit ihren zwei Albino-Kindern Julio und Nelson zu Hause an.

Julio Mbouda

Deswegen können wir die Mama leider nicht nach ihrer aktuellen Situation befragen und müssen dies auf eine spätere Reise verschieben...