Ashia Kamerun Non-Profit-Verein

Collins Fofou Ndschinda aus Bangang, Bezirk Bamboutos, West-Kamerun

Geburtsjahr: schätzungsweise 2002
Geburts-/Wohnort: Bangang / West-Kamerun
Als Patenkind vermittelt durch Ashia: Mai 2014 – Dezember 2020

Unsere erste Begegnung mit Collins war Ende November 2013. Mit riesigen, dunkelbraunen und traurigen Augen sass er vor uns auf einer Bank. Ihn hat das Schicksal gleich mehrfach getroffen. Beide Elternteile sind verstorben. Collins wurde gesund geboren. Als er noch ein kleines Baby war, pfuschten Ärzte bei einer Operation. Seither ist er gehbehindert und wird für immer gelähmt bleiben. Als wir ihn nach seinem Alter fragten, konnte er keine Auskunft geben. Trotz allem antwortete er auf die Frage: «Wie geht es dir?» mit: «Gut». Seine traurigen Augen gingen uns nicht mehr aus dem Sinn.

Wir setzten uns umgehend dafür ein, dass er einen Rollstuhl (Tricycle) erhielt. Mit dem Rollstuhl kann er sich deutlich einfacher fortbewegen und die Schule besuchen. Seine Freude darüber war riesig. Als wir ihn zum zweiten Mal trafen, wollte er unsere Hände vor lauter Dankbarkeit nicht mehr loslassen. Er fiel uns um den Hals und bedankte sich mehrmals. Voller Stolz führte er uns anschliesend seinen Rollstuhl vor.

Collins wohnte nach dem Tod seiner Eltern vorerst über Jahre alleine mit seiner älteren Schwester Raissa. Sozialarbeiterin Schwester Clementine und ihre Helferin Mama Julie betreuen Collins seit November 2013 im Namen von Ashia. Seit seine Schwester (viel zu jung) geheiratet hat, lebt Collins bei einer Tante. Dank seiner Patentante aus dem Kanton Basel Stadt erhält er seit Mai 2014 längerfristig jeden Monat finanzielle Unterstützung.

Wenn Sie daran interessiert sind, ebenfalls eine Patenschaft zu übernehmen, treten Sie mit uns in Kontakt. Wir helfen Ihnen gerne weiter!

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Collins

Sommer 2019: Collis erhält sein monatliches Geld in der Schule, um den Unterricht zu bezahlen. Aus dem ehemaligen kleinen Jungen ist ein junger, fleissiger Student mit Schnauzer geworden! Wir staunen über seine Entwicklung. Lange haben wir uns nicht mehr persönlich sehen können. Hoffentlich bald wird es wieder soweit sein.

Collins

Sommer 2019: Collins erhält eine Ration Lebensmittel dank seiner Patenschaft.

Collins

Oktober 2018: Katja Bruhin ist wieder zu Besuch bei Collins, um sich direkt vor Ort nach seinem Befinden zu erkunden.

Collins

Oktober 2018: Collins mit Cousinen und Cousins.

Oktober 2018: Auszug aus unserem Tagebuch

«Wir hielten im Quartier Bangang Stringla bei Collins an, welchen wir seit Jahren mit einem Patenschaftsprogramm unterstützen. Nach wie vor regnete es und wir gingen den enorm steilen Weg zu seiner Unterkunft zu Fuss hinunter. Es war rutschig, schlammig und die moosig grünen Stellen auf der Erde deuteten darauf hin, dass wir uns auf unsicherem Gelände bewegten. Die knapp 100 Meter bis zur Hütte waren kaum zu bewältigen. Ich erinnerte mich daran, wie wir Collins hier bereits zwei Jahre zuvor bei Regen besucht hatten und er mit seinen Krücken über diesen Weg zu uns hoch gekraxelt war. Das wollten wir ihm heute ersparen. In der Hälfte des Weges kam Collins uns entgegen. Der 16-jährige freute sich riesig über unseren Besuch. Seine Eltern sind früh verstorben und er ist behindert. Er musste schon als ganz kleiner Junge lernen, auf eigenen Beinen zu stehen und für sich selbst zu sorgen. Sein Leben war immer schon schwierig gewesen. Im Moment lebt er bei einer Tante mit Cousinen und Cousins. Ich staunte, wie er gross geworden war. Zwei Jahre hatten wir uns nicht mehr selber gesehen. Collins hat die Schule gewechselt und musste die zweite Sekundarklasse wiederholen. Doch er strengt sich sehr an. Die Lebensumstände sind für ihn nicht einfach.»

Collins

Oktober 2018: Collins lebt mittlerweile bei einer Tante und geniesst das Familienleben mit Cousinen und Cousins.

Collins

...welche er mit Freude sofort anprobiert.

Collins

April 2018: Collins erhält zu Ostern eine spezielle Lebensmittelration und freut sich riesig.

Collins

Ende September 2016: Als Collins uns erblickt, kämpft er sich den Weg hoch, um uns freudig zu begrüssen...

Collins

Ende September 2016: Willkommensbegrüssung von Collins und Katja Bruhin.

Collins

Ende September 2016: Aktuelle Bestandesaufnahme, um in Erfahrung zu bringen, wie es Collins geht.

Collins

Ende September 2016: Diesen steilen und rutschigen Weg muss Collins täglich zu seiner Unterkunft bewältigen.

Collins

Ende September 2016: Wir haben Collins neue Kleider mitgebracht. Eifrig probiert er sie an.

Collins

Ende September 2016: Hinter dieser Türe leben Collins und seine Schwester gemeinsam in einem kleinen Räumchen.

Collins

Ende September 2016: Blick in das kleine Zimmer, das Collins mit seiner Schwester bewohnt.

Ende September 2016: Auszug aus unserem Tagebuch

«Nun fuhren wir zu Patenkind Collins. Der stark körperlich behinderte Bursche ist inzwischen 14 Jahre alt und in der zweiten Sekundarschule. Er ist Vollwaise, kann kaum gehen und lebt mit seiner älteren Schwester Raissa zusammen. Die beiden Jugendlichen sind zwischenzeitlich umgezogen. Auf dem Compound, wo sie vorher lebten, ist nun niemand mehr und die beiden Teenager hatten Angst, alleine dort zu bleiben. Doch die neue Unterkunft ist sehr schwer zugänglich. Wir hatten grosse Mühe, den rutschigen und extrem steilen und ziemlich langen Weg hinunter zu kommen. Von weitem erspähte ich Collins. Er strahlte über das ganze Gesicht und kam uns Schritt für Schritt langsam entgegen. Was für mich mit zwei gesunden Beinen fast ein Ding der Unmöglichkeit war, schaffte er mit zwei gelähmten Beinen und mit ganz viel Geduld, Ausdauer und Kraft. Wenn er stürzte, stand er wieder auf und gab niemals auf. Freudig begrüssten wir uns und ich lobte ihn für sein Durchhaltevermögen. Er führte uns zu dem winzigen Raum, in welchem er nun mit Raissa wohnt. Eine Buschlampe gibt ein wenig Licht. Alles war eng und dunkel. Collins trug viel zu kleine Schuhe. Doch er zeigte seine schönen Schuhe, welche er für die Schule trägt und von Schwester Clementine bekommen hat. Wo Raissa war, wusste er nicht. Auf dem Erdboden stand das grosse Bett und darüber lag unsere weiche Matratze, welche wir ihm vor Jahren gebracht hatten. Er erzählte uns, wie er einmal pro Woche seine Schuluniform wäscht, dass er hilft beim Reis und Spaghetti kochen und wie es in der Schule läuft. Schwester Clementine kauft jeden Monat mit dem Patenschaftsgeld Lebensmittel und bringt es den beiden Teenagern. Dass sie mit dem Geld selber haushalten, ist nicht möglich. Wenn sie Lebensmittel bringt, ist sie sicher, dass das Geld nicht für anderes missbraucht wird. Wir hatten Collins Kleider mitgebracht. Mit riesiger Freude zog er sich selber um und präsentierte sich danach in seinem neuen Trainingsanzug. Als er zudem eine Regenjacke entdeckte und wir ihm halfen, sie anzuziehen, war sein Glück perfekt. Endlich tropft es ihm nicht mehr auf den Kopf. Da er an zwei Krücken gehen muss, kann er keinen Schirm tragen. Der sonst eher schüchterne und zurückhaltende Junge hatte unglaubliche Begeisterung an unseren zwei simplen Kleidungsstücken. Er liess es sich nicht nehmen, sich den steilen Weg zurück zu unserem Auto hoch zu kämpfen. Auch wenn er erneut stürzte, in den Schmutz fiel und wieder aufstehen musste. Collins ist ein Kämpfer, der niemals aufgibt, auch wenn sein ganzes bisheriges und kurzes Leben extrem schwierig war. Ohne Eltern, stark gehbehindert und mehr oder weniger auf sich alleine gestellt…»

Collins

Anfang April 2016: Da wir Collins auf unserer Reise vom Dezember 2015 leider nicht persönlich treffen konnten, haben wir ihm zur Osterzeit über unsere Ordensschwester Clementine Geld und Geschenke schicken lassen.

Collins

April 2016: Collins mit Schwester Clementine und Helfer Christian beim Besuch kurz nach Ostern.

Collins

April 2016: Collins freut sich riesig über den Besuch, den wir ihm geschickt haben.

April 2016: Wir schicken fröhliche Ostern und Besuch zu Collins

Da wir Collins leider auf unserer Reise im Dezember 2015 nicht persönlich treffen konnten, haben wir organisiert, dass er zur Osterzeit Besuch erhält. Unser Helfer Christian fuhr zu Schwester Clementine und beide gingen gemeinsam zu Collins und seiner älteren Schwester Raissa. Collins freute sich riesig über den Besuch. Inzwischen besucht er die erste Sekundarschule, seine Schwester die vierte Sekundarschule am «Lycée Tsinsuet». Er erzählte, dass ihm seine Decke gestohlen wurde. Zudem war sein Rollstuhl defekt und benötigte eine Reparatur. In der Schule hat er im guten Mittelmass abgeschnitten. Schwester Clementine organisierte umgehend die Reparatur seines Rollstuhls sowie eine neue Decke. Von unserem Geld kaufte sie ihm zudem einen Radio mit einer Memory-Karte, einen Koffer für seine Kleider, neue Schuhe, Kleider und sein Schulgeld konnte fertig bezahlt werden. Collins strahlte über das ganze Gesicht. «Vielen Dank! Gott soll Euch helfen, damit Ihr den Mittellosen weiterhin helfen könnt, so wie ihr es immer für mich getan habt!» waren seine Worte. Wir waren gerührt und freuten uns riesig, Collins so fröhlich sehen zu dürfen.

Collins

Dezember 2014: Gruppenfoto mit Collins, seiner Schwester Raissa, Schwester Clementine sowie Katja und Felix Bruhin.

Collins

Dezember 2014: Wenn auch noch zaghaft: das Lächeln ist in Collins Gesicht zurück gekehrt.

Dezember 2014: Auszug aus unserem Tagebuch

«Der Weg ging weiter über holprige Pisten und mitten durch den Busch. Über Bäche mit engen Brücken, bis wir Collins Fofou erreichten. Collins besass noch immer die gleichen grossen und traurigen Augen, dafür einen noch stärkeren Händedruck als vor einem Jahr, als er uns freudig begrüsste. Es scheint, als ob wir sein Strohhalm in der Not sind und er das trotz seinem jungen Alter bereits vollkommen realisiert hat.

Collins holte sein Zeugnis. Er ist ein guter Schüler und war 5. Bester in seiner Klasse von 20 Kindern. Sein ganzes Hab und Gut hat in einer Plastiktasche Platz. Wir schenkten ihm einen neuen, roten und weichen Kaschmirpullover, welchen er sofort an sich drückte und die flauschige Wolle streichelte. Dazu eine dicke Wolldecke, eine Trinkflasche, einen Fussball und eine Zahnpasta mit Zahnbürste. Collins Bett war eine simple Pritsche aus Bambus-Hölzern und darüber eine dünne Matte. Die von uns mitgebrachte dicke Matratze wurde von allen rundherum bestaunt und sogleich ausprobiert. Das Zuhause der Kinder sieht eher aus wie ein Stall bei uns. Dunkel, mit Spinnweben, Durchzug und Erdboden. Wie eigentlich alle Häuser dieser Umgebung…

Schwester Clementine hatte Collins älteren Schwester Raissa ein Buch zum Lesen gegeben. Die Schwester erklärte uns, Raissa habe vor wenigen Tagen einen Vortrag in der Stadt gehalten. Es seien 300 Eltern anwesend gewesen. Raissa habe ihnen von ihrer Geschichte erzählt. Dass ihr Vater verstorben sei, als sie noch sehr klein waren. Dass die Mutter sich danach mit HIV angesteckt habe und schlussendlich deswegen ebenfalls verstorben sei. Sie bat alle Eltern, dass sie auf sich aufpassen, damit ihre Kinder nicht zu Vollwaisen werden, wie es bei ihnen beiden der Fall sei. Viele Eltern hätten angefangen zu heulen. Raissa klärte somit die Erwachsenen über das Gelesene auf, wie man sich schützt vor HIV und anderen Geschlechtskrankheiten. Sie erzählte von Regeln und Sitten. Und sie erzählte ihnen auch, dass nun zwei Weisse gekommen seien, die ihnen helfen, dass sie zur Schule gehen können, zu Essen haben und betreut werden.

Als Raissa so vor uns stand, traute man ihr das nicht zu. Sie war extrem nervös, uns zu treffen und trotzdem sehr stolz, als sie uns bat, sie mit diesem Buch zu fotografieren. Sie besucht die Sekundarschule. Wir waren beeindruckt von ihrem Engagement. Sie setzt alles daran, dass es anderen Kindern nicht wie ihnen ergeht. Weil sie genau weiss, wie schlimm es ist, allein zu sein.»

Collins

Dezember 2014: Collins Schwester Raissa posiert stolz mit dem Aufklärungsbuch von Schwester Clementine, das sie gelesen hat.

Collins

Dezember 2014: Collins Schuhe... obwohl er von uns neue bekommen hat, wirft er die Alten nicht weg. Die Neuen werden für spezielle Anlässe aufgespart.

Collins

Oktober 2014: Collins im freiwililgen Weiterbildungsunterricht mit Freunden.

Collins

März 2014: Collins mit seinem neuen Trycicle. Die Freude über das Wiedersehen ist auf beiden Seiten riesig.

Collins

März 2014: Stolz führt uns Collins seinen neuen Rollstuhl vor. Endlich kann er sich wieder vorwärts bewegen.

Collins

März 2014: Blick in die Küche seiner Pflegemutter.

Collins

März 2014: Blick ins Schlafzimmer von Collins.

Collins

November 2013: Collins versucht an Krücken zu gehen.

Collins

November 2013: Wir können Collins traurige Augen nicht vergessen und beschliessen, ihm umgehend zu helfen...

Collins

November 2013: Collins traurige Augen versuchen trotz grossem Leid und Sorgen zu lächeln.

Collins

2013: Collins, wie er von Ordensschwester und Sozialarbeiterin Clementine aufgefunden wird. Ein kleiner, trauriger und behinderter Junge, der völlig auf sich selbst gestellt ist.