Operation und 9-monatige Behandlung finanziert durch private Spende (von August 2019 bis April 2020)

Benjamin war 13 Jahre alt, als wir ihn kennenlernten. Er lebte mit seinen Eltern Edouard und Claire sowie 6 Geschwistern in Gobo Tcheketa. Benjamin war der Fünftälteste.

Der sichtlich abgemagerte Junge kam Mitte August 2019 in unser Spital von Gobo. Er litt bereits seit 3 Jahren unter Halsschmerzen und einer stark angeschwollenen linken Gesichtshälfte. Aufgrund seiner Schmerzen musste er den Schulbesuch schon vor langer Zeit abbrechen. Nun waren seine Schmerzen unerträglich geworden. Er konnte nicht mehr schlucken und war sehr schwach. Ihm fehlte selbst die Kraft, um zu sprechen und man konnte seine leise Stimme kaum noch hören. Die verzweifelten Eltern konnten ihrem Sohn nicht helfen. Sie sind einfache Bauern und überleben durch Landwirtschaft, von welcher sie nur gerade soviel ernten können, wie sie für sich selber benötigen. Eine Operation für ihren Sohn hätten sie sich nie leisten können.

Um Benjamin genauer zu untersuchen, fuhren wir ihn im September 2019 ins Spital nach Garoua (330 Kilometer Entfernung). Es wurden diverse Bluttests und eine komplette Untersuchung durch Kernspintomographie gemacht. Der Arzt diagnostizierte einen im Hals wachsenden Tumor, der bereits an der Kehle und von aussen sichtbar war. Dieser wurde operativ entfernt. Leider mussten wir davon ausgehen, dass sein Tumor bösartig war und Benjamin früher oder später weitere Probleme haben würde. Die Ergebnisse blieben lange unklar. Während den weiteren Wochen behielten wir ihn in unserem Mutter-Kind-Programm, wo er nebst Schmerzmitteln gute Nahrung bekam. Obwohl er täglich Medikamente einnahm, hatte er trotzdem Schmerzen. Wir hofften nach wie vor, dass er durch ein Wunder genesen würde.

Wenige Wochen später erhielten wir die tragische Diagnose: Krebs – in fortgeschrittenem Stadium. Wir begleiteten Benjamin und erfüllten ihm jeden Wunsch, damit sein kurzes Leben trotzdem mit einigen schönen Momenten zu Ende gehen konnte. Die Ordensschwester im Spital kümmerte sich um ihn und besuchte ihn regelmässig.

Ende November 2019 ging es ihm akut schlechter. Er erbrach Blut und sein Leben hing nur noch an einem seidenen Faden. Doch der sehr abgemagerte und leidende Junge rappelte sich wieder auf.

Noch Anfang April 2020 überraschten wir ihn – nun wieder zu Hause bei seiner Familie – mit einer Ration Lebensmitteln, die er sich so sehr gewünscht hatte. Von Spaghetti bis Maggiwürfeln und Tomatensauce war alles dabei. Auch Seife erhielt er, damit die Familie ihn und seine Kleider ordentlich waschen konnte. 5 Tage nach unserem Besuch – am 10. April 2020 – erlag Benjamin seinem langen Leiden und schlief für immer ein. Wir waren unglaublich traurig und dankbar zugleich.

Wir wünschen Dir einen Himmel voller Sterne.
Sterne, die Dir den Weg weisen, wenn Du im Zweifel bist,
Sterne, die für Dich leuchten, wenn Du Dich einsam fühlst.
Wir wünschen Dir einen Himmel, der Dich beschützt.

Benjamin, Du hast tapfer gekämpft. 
Jetzt fehlst Du in unserer grossen Ashia-Familie. 
Doch der Himmel hat einen Engel mehr, 
der nun auf uns herabschaut und uns beschützt. 

❤ Ruhe in Frieden, lieber Benjamin. Wir werden Dich nie vergessen!

Die Kosten für die Behandlung inklusive Transport, Verpflegung und Dokumentation mit Fotos beliefen sich auf CHF 1720.–.