Herz-Patient Victory aus Mankon bei Bamenda, Nordwest-Kamerun

Operation finanziert durch private Spende (im Juni 2018)

Victory kam im Dezember 2013 als Frühgeburt im Spital in Limbe zur Welt. Seine Eltern lebten zuvor über fünf Jahre alleine. Victory war ihr langersehntes Wunschkind für das damals kinderlose Ehepaar. Bereits als er 3 Wochen alt war, bemerkten seine Eltern, dass ihr kleiner Sohn kränklich und schwächer wurde. Im Alter von 8 Monaten wurde nach Abklärungen in diversen Spitälern ein Herzfehler diagnostiziert, an dem er seit der Geburt litt. Als der Vater hörte, dass sein Sohn eine teure Operation in der Höhe von mindestens CHF 5776.– benötigte, schickte er seine Frau mit dem Kind weg und überliess sie ihrem Schicksal. Er behauptete, Victory sei nicht sein Sohn und behandelte fortan seine Frau und sein Kind sehr schlecht. Bis heute hat er sich nie mehr weder um die beiden gekümmert, noch sich nach ihnen erkundigt.

Victorys Mutter Yvette gab niemals auf und kämpfte alleine für ihren Sohn. Ihre Eltern, Geschwister und Freunde schafften es innert 18 Monaten, CHF 1666.– zu sparen. Mit diesem Betrag in ihren Händen suchte sie in verschiedenen Spitälern um Hilfe. Doch nach wie vor reichte die Summe nicht aus, und Victory war noch zu klein für einen operativen Eingriff.

Ihre Geschichte wurde im Jahr 2015 von einer Kirchengruppe aufgegriffen, welche darüber im Radio erzählte, um weitere Sponsoren für Victory zu finden. Schlussendlich wurden über diesen Kanal weitere CHF 1666.– gesammelt. Die Kirchengruppe versprach der Mutter, das Geld für sie auf die Seite zu legen, bis ihr Sohn im Alter von fünf Jahren operiert werden könne. 

Geduldig wartete Yvette bis zum Frühjahr 2018. Victory war nun genug alt für seine Herzoperation. Sie fuhr zurück zur Radiostation, um das für sie gesammelte Geld abzuholen und Victory ins Spital zu bringen. Voller Hoffnung stand sie in den Räumen, in denen man ihr knapp drei Jahre zuvor hoch und heilig versprochen hatte, ihrem Sohn zu helfen. Doch die Verantwortlichen vertrieben sie aus den Räumen und teilten ihr mit, für sie sei kein Geld da und nie Geld da gewesen! Sie bestätigten zwar das Interview mit ihr, doch jegliches Geld wurde abgestritten. Selbst dieselbe Person, die ihr damals das Geld versprochen hatte, wollte nichts mehr davon wissen und schrie sie unfreundlich an. Zudem teilte man ihr mit, man habe gedacht, ihr Kind sei längst gestorben und Geld sei keines mehr zur Verfügung. Die Mutter stand vor einem Nervenzusammenbruch, als sie realisierte, dass man sie über all die Jahre mit falschen Versprechungen hingehalten hatte. 

Nach weiteren Anstrengungen landete sie verzweifelt im Spital Shishong von Kumbo, wo professionelle Ärzte erneut den Gesundheitszustand von Victory untersuchten und den dazu benötigten Eingriff kalkulierten. Nach diversen Abklärungen konnte der Mutter eine Operation für insgesamt CHF 6900.– angeboten werden. Das Spital übernahm einen Anteil von CHF 1666.– aus der eigenen Herzstiftung. Noch fehlten CHF 3568.–.

Mit letzter Hoffnung schrieb die Mutter im Mai 2018 einen Brief an Ashia mit der Bitte um Hilfe. Sie fuhr persönlich damit zu unserem Vereinsmitglied Gregory nach Bali Nyonga, um ihn zu treffen und um ihre Geschichte zu erzählen, welche sofort an uns weitergeleitet wurde.

Dank Spendengeld konnten wir Victorys Herzoperation sofort freigeben und ihn einen Monat später ins Spital nach Kumbo senden. Seine Mutter teilte uns mit, sie meinte zu träumen, als wir ihr den ersten finanziellen Beitrag direkt in die Hände drückten. Sie war überglücklich über diese grosszügige Hilfe. Ihr Sohn erholte sich innert weniger Wochen zu vollständiger Gesundheit.

Nicht nur uns berührte das Schicksal, wie sehr diese Mutter für ihren kleinen Sohn gekämpft hatte, sondern auch Nadine, die Spenderin der Operation. So entschied sie sich im Dezember 2018, Victory zusätzlich als Patenkind zu übernehmen und jeden Monat finanziell zu unterstützen. Wir freuen uns sehr über dieses Happy End nach einer langen und tragischen Geschichte.

Die Kosten für die Behandlung inklusive Transport, Verpflegung und Dokumentation mit Fotos beliefen sich auf CHF 3568.–.