Kongui-Zouem besteht aus rund 670 Bewohnern (300 von ihnen sind Kinder) aus zwei verschiedenen Volksstämmen (Tikar und Yamba). Die meisten von ihnen sind Moslems, ein paar Katholiken und Baptisten. Auch Mbororo sind Teil der Gemeinschaft. Sie leben friedlich miteinander und haben sich im Laufe der Jahre vereint.
Seit Januar 2007 (vor der offiziellen Gründung von Ashia) besuchen wir diesen kleinen Ort auf dem Weg in den Norden. Er liegt Mitten im Busch zwischen Bankim und Nyamboya. Die Leute sind einfache Ackerbauern und Selbstversorger.
Bei unserem allerersten Schulbesuch im Januar 2007 sassen 12 Kinder unter der brennenden Sonne auf dem Boden vor einer einfachen Hütte. Durch unsere kontinuierlichen Besuche merkten die Dorfbewohner, wie wichtig Schule und Bildung für ihren Nachwuchs ist. Im Laufe der Zeit versuchten die Eltern eine neue Schule zu erbauen, die aus einer einfachen Strohhütte bestand. Bei jedem stärkeren Wind fielen die Wände in sich zusammen. Während der Regenzeit tropfte es durch das Strohdach, es war kalt und unangenehm. Die Kinder sassen auf einfachen Baumstämmen und hatten keine Tische oder Bänke. Jegliches Mobiliar fehlte. Diese Schule, wie sie jetzt da stand, war ein Werk der Regierung! Das Geld war niemals bis zu ihnen gekommen, um das zu bauen, was ihnen effektiv zugestanden hätte. Wenigstens der von der Regierung bezahlte Lehrer war «angekommen». Inzwischen gehen insgesamt 149 Kinder (Stand Februar 2016) zur Schule! Der enorme Zuwachs der Anzahl Schulkinder spricht für sich, dass wir Erfolg gehabt haben und die Eltern verstehen, dass Bildung für ihre Kinder der einzige Weg in ein besseres Leben ist.
Ende November 2013 konnten wir dank einer Hinterlassenschaftsspende unserer Region den Startschuss zum Neubau dieses Primarschulhauses geben. Mit dem Bau wurde nach unserer Projektbesprechung umgehend begonnen. Die Dorfmänner packten ihre Buschmesser und begannen, den Platz für die neue Schule vorzubereiten. Das Gebäude besteht aus zwei Schulräumen mit qualitativ hochwertigen Zementblöcken. Eine stabile Eisentüre bietet Schutz vor den zerstörenden Termiten. Um die Schule bleibt genug Platz für die Kinder und allenfalls für ein zukünftiges Fussballfeld. Das Schulhaus ist weit und breit das schönste in der ganzen Region und die Bewohner sind mächtig stolz darauf. Sie sind enorm dankbar für den Gott, der uns zu ihnen geschickt habe, egal welcher auch immer es sei. Er sei für alle der Gleiche! Wir freuen uns über die Art und Weise, wie sich hier die verschiedenen Religionen und Volksstämme friedlich vereint haben. Sie versprachen uns, ihre Kinder so lange wie möglich zur Schule zu schicken und nicht schon im Kindesalter zu verheiraten. Ihre Kinder und vor allem auch ihre Mädchen sollen die zukünftigen Polizisten, Soldaten, Minister und Dior des Landes werden.
Ende Dezember 2015 waren wir einmal mehr vor Ort und konnten das fertige Gebäude bestaunen. Dorfchef Alphonse begrüsste uns. Wir nahmen uns kurz Zeit, um einige Informationen von ihm zu erfahren. Kongui hatte aktuell 509 Bewohner. Als Chef wusste er dies ganz genau. Er bedankte sich bei uns für unsere Hilfe beim Neubau. Der Bau hatte sich aufgrund von verschiedenen kleinen Missverständnissen mit dem angestellten Maurer stark verzögert, wie er leider zugeben musste. Doch schlussendlich hat doch noch alles geklappt.
Rektor Marcel Outene (43) kam zu uns. Strahlend begrüsste er uns. Er wohnt in Bankim. Kongui ist etwa 15 Minuten davon entfernt. Die Schule sähe sehr schön aus, schwärmte er. Mittlerweile hat die Regierung 3 weitere Lehrer geschickt. Nun sind es 3 Government Teacher und ein Parents Teacher Assistent (ein Mann und drei Frauen). Das Schulgeld beträgt 3000 CFA (5 CHF). Das Salär des Lehrers beträgt pro Monat 150 000 CFA (250 CHF). Der Parents Teacher Assstent erhält 15 000 CFA (25 CHF). Der Rektor entschuldige sich, dass die Schule bereits wieder einige Handabdrücke von den Kindern hätte. Er versuche nun, gemeinsam mit den Kindern eine Schultoilette zu errichten.
Dimensionen:
Aussenmasse: 12,45 x 5,3 Meter
Innenmasse eines Klassenzimmers: 6 x 5 Meter
Veranda: 12,45 x 2 Meter
Kosten:
Die gesamten Baukosten inklusive Bemalung beliefen sich total auf zirka CHF 10 000.–.
Zeitfenster:
Projekt-Start (Zusage und Geldübergabe): November 2013
Projekt-Fertigstellung: Oktober 2015
Offizielle Ashia-Übergabe: Dezember 2015
Hauptsächlich benötigte Materialien:
4000 Blöcke aus 20 Kubik Sand / 15 Kubik Beton, 110 Pack Zement à 50 kg, 120 Stangen Armierungseisen,
60 Dachlatten, 68 Zink-Bleche für das Dach, 50 Latten für das Baugerüst, 2 Eisentüren