Ashia Kamerun Non-Profit-Verein

Primarschulhaus Mayo Boutaly, Bezirk Mayo-Banyo, Adamaoua-Region

Mayo Boutaly

26 Kilometer von Mayo Darle entfernt Richtung Banyo liegt der kleine Ort Mayo Boutaly. Das Dörfchen hat rund 600 Einwohner. Alle holen ihr Wasser ausschliesslich aus dem einzigen und verschmutzten Fluss. Durch all die schwierigen Bedingungen, hier zu leben, leiden die Kinder oft an Diarrhöe, Malaria oder Filariose (parasitischen Fadenwürmern). Wenn sie einen Arzt benötigen, müssen sie zu Fuss nach Mayo Darle gehen. Meistens wird hier jedoch noch nach traditioneller Medizin «behandelt». Alle Bewohner sind Moslems. Ein Auto hat niemand im Dorf. Die Leute sind einfache Ackerbauern und Selbstversorger.

Im März 2014 konnten wir dank einer Hinterlassenschaftsspende unserer Region den Startschuss zum Neubau dieses Primarschulhauses geben. Das Gebäude besteht aus zwei Schulräumen mit qualitativ hochwertigen Zementblöcken. Eine stabile Eisentüre wird Schutz vor den zerstörenden Termiten bieten. Um die Schule herum wird genug Platz für die Kinder bleiben.

Der Dorfchef ist sehr freundlich, unkompliziert und freut sich sehr, dass wir uns ihrer Kinder annehmen. Die Frauen des Dorfes durften hier immerhin im Schatten der Bäume hundert Meter weiter dem Geschehen zusehen. Sie haben keine Rechte und es gehört sich nicht, wenn sie im Vordergrund sind. Direkter Augenkontakt gilt als äusserst unhöflich. Mädchen werden sehr jung verheiratet. Sehr oft sind sie nur knapp 13 Jahre. Im Dorf spricht keine Person Englisch oder Französisch. Man lebt nach traditioneller Weise. Die Dorfbewohner sprechen Fulfulde und ein eingeweihter Übersetzer half uns bei der Projektbesprechung.

Wir brachten zur Motivation für die Schulkinder Geschenke in Form von Heften und Stiften sowie eine Wandtafel für die Schulkinder. In Mayo Boutaly gingen damals 32 Kinder zur Schule. Das Schulgeld kostet pro Jahr 4000 CFA (6.60 CHF). «Boronai» war die Antwort der Dorfältesten auf diese Frage. Was in ihrer Sprache so viel heisst wie 4000. Der Ort hat 1 Lehrer, welcher 2 Schulklassen unterrichtet. Die Kinder lernen in der Schule nebst den üblichen Fächern auch Englisch und Französisch (die amtlichen Landessprachen). Womit wir uns mit den Kindern bereits besser verständigen können als mit ihren Eltern. Die Kinder sassen in der alten Schule auf einfachen Baumstämmen. Das Strohdach war tief über die Seite gezogen und auf einer offenen Seite fanden wir den Eingang ins «Klassenzimmer».

Die Projektbesprechung fand in der 16 Quadratmeter kleinen Grasdachhütte des Dorfchefs Nana Mohamadou statt. Sein ganzes Hab und Gut besteht aus einem Bettgestell aus Eisen, einer Grasmatte, einer Decke, einer warmen Jacke, einem Ziegenfell, zwei Batterien, einer Wasserkanne für die persönliche Reinigung vor den Gebeten und einem Plastikrasierer. Die Dorfältesten baten uns nach Abschluss der Besprechung, in unserem Glauben zu beten. Danach beteten sie in ihrem Glauben. Erneut eine sehr schöne Zeremonie, wie wir sie bereits bei unseren Schulprojekten in Mayo Ngoum-Katarko und in Kongui-Zouem erlebt hatten. Man kennt keinerlei Glaubenskonflikte. Alle von uns sassen in vereinter Runde und können so leben und sich so kleiden, wie sie es gewohnt sind. Sie bedankten sich von ganzem Herzen, dass wir ihren Kindern helfen, dass sie lernen dürfen. Sie würden uns nicht enttäuschen.

Der Neubau wurde nach unserer Besprechung umgehend begonnen. Alle 22 Dorfmänner packten ihre Buschmesser und begannen, den Platz für die neue Schule vorzubereiten. Der Anteil des Dorfes bestand daraus, dass die Männer aktiv Hand anlegen und mitarbeiten und dass die Frauen den Arbeitern abwechslungsweise Wasser und Mahlzeiten bringen. Der Neubau ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen allen Beteiligten. Für ihre Kinder und für deren Ausbildung.

Im Dezember 2015 waren wir erneut in Mayo Boutaly. Zirka 100 Kinder warteten vor unserer neu erbauten Schule, welche wir an diesem Tag zum ersten Mal fertig bestaunen konnten. Es gab Begrüssungen von allen Seiten und die Kinder sangen für uns Lieder. Die neue Schule sah tiptop aus und wir bestaunten das fertige Bauwerk. Nur wenige Meter daneben stand noch immer ihre alte Schule in Form einer winzigen Buschhütte aus ein paar Ästen und einem Strohdach.

Die Bewohner erzählten uns, dass sie nun innert kürzester Zeit deutlich mehr Kinder in ihrer Schule hätten. Die aktuelle Zahl war rund 250 Kinder (Stand Dezember 2015)! Die Kinder kämen von weit her, weil nur ihre Schule in so einem guten Zustand sei. Sie führen die Klassen 1 bis 4 mit einem Lehrer der Regierung und einem Parents Teacher. Die Arbeit ist problemlos gelaufen und sie bedankten sich bei uns von ganzem Herzen. Als Abschluss beteten die muslimischen Dorfbewohner für uns, während wir gemeinsam mit unserer katholischen Schwester Scholastica im Kreis standen.

 

Dimensionen:

  • Aussenmasse: 12,45 x 5,3 Meter
    Innenmasse eines Klassenzimmers: 6 x 5 Meter
    Veranda: 12,45 x 2 Meter

Kosten:

  • Die gesamten Baukosten inklusive Bemalung beliefen sich total auf zirka CHF 10 000.–.

Zeitfenster:

  • Projekt-Start (Zusage und Geldübergabe): März 2014
    Projekt-Fertigstellung: Dezember 2015
    Offizielle Ashia-Übergabe: Dezember 2015

Hauptsächlich benötigte Materialien:

  • 4000 Blöcke aus 20 Kubik Sand / 15 Kubik Beton, 110 Pack Zement à 50 kg, 120 Stangen Armierungseisen, 60 Dachlatten, 68 Zink-Bleche für das Dach, 50 Latten für das Baugerüst, 2 Eisentüren

➤ zum exakten Lageplan des Projekts auf Google Maps

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September 2016: Luftaufnahme unseres Schulhauses.

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September 2016: Mayo Boutaly aus der Luft. Mittig im Bild unser neues Schulhaus.

Januar 2016: Fotoshooting in Mayo Boutaly vor unserem neuen Primarschulhaus.

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Ende Dezember 2015: Endlich sind wir wieder vor Ort und können den Neubau mit eigenen Augen bestaunen... Links das alte «Schulhaus», rechts unser imposanter Neubau...

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Ende Dezember 2015: Die Schulkinder vor dem neuen Gebäude. Wer genau hinguckt, entdeckt uns dazwischen.

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Ende Dezember 2015: Wir sind mächtig stolz über das schöne, neue Gebäude.

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Ende Dezember 2015: Im Gedenken an Anton Wiget sel., möge er im Himmel auf uns herab schauen und sich an seinem fertigen Bauwerk erfreuen! ♥

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Ende Dezember 2015: Fährt man von Mayo Darle Richtung Banyo, ist das neue Schulhaus auf der linken Strassenseite nicht zu übersehen...

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Ende Dezember 2015: Das brandneue Zink-Dach reflektiert unter der Sonne Afrikas und in unsere Kamera :-)

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Ende Dezember 2015: Schon von Weitem sieht man unser fertiges Gebäude. Der Hingucker der ganzen Gegend!

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Ende Dezember 2015: Die ehemalige Schule von Mayo Boutaly gehört nun der Vergangenheit an.

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Ende Dezember 2014: Bald wird auch dieser Knirps in Mayo Boutalys neuer Schule eingeschult.

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Ende Dezember 2014: Das neue Schulhaus sieht man bei der Anfahrt schon von weitem...

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Ende Dezember 2014: Das neue Schulhaus – hier noch im Rohbau – aus der Ferne.

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Ende Dezember 2014: Links das alte «Schulhaus», rechts das neue Ashia-Schulhaus. Bald wird es fertig sein.

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Ende Dezember 2014: Wir kontrollieren den Neubau. Schwester Scholastica und eine Vertrauensperson begleiten uns.

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Ende Dezember 2014: Blick auf das Dach.

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Ende Dezember 2014: Wir bringen bereits die neuen Wandtafeln für die Schule mit.

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Ende Dezember 2014: Der Neubau von der Seite. Viel fehlt nicht mehr, bis alles ganz fertig ist.

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Juni 2014: Der Neubau geht flott voran und nimmt langsam aber sicher Gestalt an...

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Juni 2014: Links das alte Schulhaus, rechts der sich in Bauphase befindende Ashia-Neubau.

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Juni 2014: Blick auf das Schulgelände von Mayo Boutaly mit dem alten und dem neuen Schulhaus.

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März 2014: Die bestehende Schule von Mayo Boutaly von der «Hauptstrasse» her fotografiert.

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März 2014: Eine simple Hütte aus Stroh und Ästen bildet das Schulhaus. Das Dach besteht aus einer Grasmatte.

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März 2014: Die Kinder sitzen auf einfachen Brettern. Ein Wandtafel in der Mitte als Unterteilung der zwei Klassenzimmer.

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März 2014: Diese Kinder von Mayo Boutaly können sich freuen, bald in eine neue Schule gehen zu dürfen.

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März 2014: Einige der Hüttchen des Dorfes.

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März 2014: Die Region um das winzige Dörfchen Mayo Boutaly in der Trockenzeit.

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März 2014: Ashia im «Anflug» auf Mayo Boutaly. Schon oft waren wir hier und kennen die Dorfbewohner inzwischen.

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März 2014: Schulmädchen aus Mayo Boutaly.

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März 2014: Katja und Felix Bruhin, Gregory Feh Bigala und Schwester Scholastica mit den Dorfältesten von Mayo Boutaly.

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März 2014: Besprechung mit den Dorfmännern.

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März 2014: Katja und Felix Bruhin in Besprechung mit den Dorfmännern.

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März 2014: Schulhefte zur Motivation für alle Schulkinder dank Ashia-Spendengeldern.

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März 2014: Blick in das alte Schulzimmer.

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März 2014: Blick auf die alte Schule. Ein unzumutbarer Zustand für die Kinder...

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März 2014: Ein imposanter Mangobaum spendet den Schulkindern in der Pause Schatten.

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Ende 2009: Bereits damals sind wir im kleinen Dörfchen und sehen, wie bescheiden die Bewohner hier leben.