Geburtsdatum: 12.9.2019
Geburtsort: Bogo / Tschad
Wohnort: Gobo / Extrême-Nord-Kamerun
Als Patenkind vermittelt durch Ashia: Dezember 2019 – † 8. September 2021
Albertine wurde am 12. September 2019 während einer Hausgeburt in Bogo (Tschad) geboren. Sie war eine Frühgeburt und wog nur gerade 2200 Gramm. Unmittelbar nach der Geburt verstarb ihre Mutter.
Die Angehörigen kamen sofort mit dem Säugling den rund 13 Kilometer langen Weg zu Fuss ins Spital nach Gobo, um in unserem Mutter-Kind-Zentrum nach Hilfe zu bitten. Der Weg führt über einen schmalen Fusspfad und über die mitten im Busch verlaufende Landesgrenze. Gobo liegt in Kamerun und an der Grenze zum Tschad. Die Familie wusste, dass Albertine ebenfalls sterben würde, falls sie nicht mit Milchpulver aufgezogen werden konnte.
Milchpulver ist in Kamerun fast genauso teuer wie in der Schweiz. 1 Dose Milchpulver für ein Neugeborenes kostet je nach Alter des Kindes und regional von CHF 4.20 bis CHF 9.–. Ein Baby, dessen Mutter verstorben ist, braucht rund 80 Dosen, bis es andere Mahlzeiten zu sich nehmen kann. Die Familie war damit finanziell vollkommen überfordert. Alle waren in heller Aufregung und liessen den Säugling vorerst ohne Betreuungsperson bei den Ordensschwestern. Zuerst musste zu Hause die Beerdigung der Mutter organisiert werden.
Wenige Tage später wurde Albertines ältere Schwester Annie Fida mit der riesigen Aufgabe betraut, für ihre jüngste Schwester zu sorgen. Das Mädchen war damals erst 12 Jahre alt (Jahrgang 2007) und überfordert mit der Pflege. Sie traute sich kaum, dem winzigen Säugling die Kleider zu wechseln. Es war für sie schwierig, abzuschätzen, wie viel Milch sie Albertine füttern musste, damit sie satt war. Ordensschwester Bertha half ihr und erklärte alles, was wichtig war. Nach und nach wuchs Annie sehr gut in ihre neue Aufgabe hinein. Was für eine grosse Verantwortung für das junge Mädchen!
Dank Patentante Edith wuchs Albertine behütet und gepflegt in unserem Mutter-Kind-Programm auf. Es fehlte es ihr an nichts und sie konnte sorgenfrei aufwachsen. Trotz allen unseren Bemühungen und der riesigen Pflege vor Ort verloren wir Albertine nach kurzer und schwerer Durchfallkrankheit im September 2021. Es war und ist für uns alle sehr schwer verständlich, dass wir sie nicht retten konnten, obwohl sie alle nötigen Behandlungen im Spital erhielt. Albertine folgte ihrer vorausgegangenen Mutter über den Regenbogen, wo beide hoffentlich gemeinsam ihr Glück gefunden haben. Ruhe in Frieden, kleiner Engel!
Wenn Sie daran interessiert sind, ebenfalls eine Patenschaft zu übernehmen, treten Sie mit uns in Kontakt. Wir helfen Ihnen gerne weiter!
➤ zum ungefähren Lageplan des Projekts auf Google Maps