Wie immer suchten wir auch auf der 8. Spendenreise in Kamerun unsere auserwählten Kalenderkinder wieder,
um ihnen ihren Kalender und das Schulgeld zu überreichen. Hier erhalten Sie eine kurze Übersicht unserer Kalenderkinder.
Die Kinder wieder zu finden ist jedes Mal ein herrliches Treffen, bei welchem sich alle Angehörigen und Dorfbewohner über ihren keinen Star freuen.
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Titelbild-Foto Jumai, 6 Jahre
Jumai ist 6 Jahre alt und wohnt in Bafoussam. Das Foto ist in kilometerweit entfernt Mayo Darle entstanden, wo sie jedoch nur während den Ferien gewohnt hatte. Über etliches Suchen fanden jemanden, der sich an sie erinnerte und uns die Telefonnummer ihres Vaters Mustafa gab.
Als wir in seiner Stadt waren, riefen wir ihn auf seinem Handy an. Nur wenige Minuten später war er bei uns und wir fragten ihn nach dem Mädchen. Sie sei sehr weit weg. Wir sagten, wo denn, er solle doch einsteigen und wir würden gemeinsam zu ihr fahren und ihr den Kalender und Schulgeld übergeben. Somit willigte ein.
Wahrscheinlich war er ein wenig verunsichert gewesen, was wir genau von ihnen wollen, denn die Strecke zu seinem Haus war überhaupt nicht weit weg. So standen wir ebenso wenige Minuten später vor Jumai. Wir erkannten sie daran, dass sie noch das genau gleiche Röckchen wie im Jahr zuvor auf dem Foto trug... einfach ziemlich weniger farbig und abgenutzter.
Jumai’s Vater arbeitet auf dem Markt als Wächter, ihre Mutter ist Hausfrau. Sie hat noch weitere 7 Geschwister und ist die Viertälteste. Sie hatte an diesem Tag Wasser aus dem Fluss für ihre Verwandten geholt.
Januar-Foto Bertrand, 7 Jahre
Der Junge auf dem Januar-Bild war nicht in der Schule Beisen von Bali Nyonga zu finden gewesen, als wir ihn ein Jahr später suchten. Seine Rektorin gab uns Auskunft, wo er wohnt. Wir starteten den Weg zu seinem Haus durch die riesigen Raphiapalmen, meterhohes Gras und von Masten herunterhängenden Stromleitungen. Schnell war er gefunden, denn er spielte draussen vor dem Haus.
Sein Name ist Bertrand Nujebga und er ist 7 Jahre alt. Ziemlich erschreckt stand er vor uns und wir sahen ebenso erschreckt auf seinen grossen Hungerbauch. Seine Eltern waren nicht zu Hause, sein älterer Bruder (schätzungsweise 17 Jahre) und andere Familienmitglieder waren im und ums Haus zu finden. Der Bruder konnte keine Auskunft über das Alter von Bertrand machen, weswegen wir das Alter ungefähr abschätzten.
Bertrand ist der Fünftälteste von sieben Kindern seiner Familie und geht (wenn er nicht mit Abwesenheit glänzt) in die zweite Klasse. Sein Vater ist traditioneller Doktor (Wunderheiler) und seine Mutter arbeitet auf dem Feld als Bäuerin.
Wir übergaben den Kalender und das Schulgeld den Familienmitgliedern und sagten Bertrand, dass es nicht gut sei, dass er die Schule schwänzt. Diesen Tag wird er wahrscheinlich nie mehr vergessen...
März-Foto Letissia, 7 Jahre
Die kleine und sehr scheue 7-jährige Letissia ist auf dem März-Blatt abgebildet. Sie geht in der Primarschule Beisen in Bali Nyonga in die zweite Klasse. Sie hat zwei Geschwister und ihr älterer Bruder geht in dieselbe Schule. Ihr Vater hat seine erste Frau verloren. Er arbeitet als Nachtwächter und ist ein alter Mann. Ihre Mutter arbeitet auf dem Feld. Wir übergaben der Rektorin das Geld und den Kalender für Letissia.
Die Rektorin war eine der wenigen, die sich überlegte, weswegen gerade dieses Kind im Kalender abgebildet ist. Sie fragte, ob wir sie gewählt haben, weil sie einen schönen Namen hat oder weswegen dieses Kind so gesegnet sei und heute Schulgeld von uns erhalte. Wir erklärten, wie wir jeweils vorgehen und sie war sehr interessiert. Sie bedankte sich überschwänglich, denn der Vater dieser Kinder sei wirklich fast nicht in der Lage, für seine Kinder zu sorgen. Es sei für die Familie täglich ein Überlebenskampf.
April-Foto
Doreen, 7 Jahre
Den Kalender und ihr Schulgeld konnten wir Doreen bereits im März 2012 zukommen lassen, doch sie persönlich zu treffen hatten wir damals nicht in die Wege leiten können. Das Foto war in der Schule von Bali Nyonga entstanden.
Doreens Eltern leben im über 300 Kilometer entfernten Douala und die Tochter weilte für ein ganzes Schuljahr bei ihnen.
Fast 4 Jahre später trafen wir Doreen per Zufall wieder in Bali Nyonga, wobei dieses gemeinsame Foto entstand. Doreen wusste noch ganz genau, wer wir sind und auch wir erkannten das inzwischen richtig gross gewordene Mädchen wieder. Ein schönes Wiedersehen nach langer Zeit! Doreens Eltern schlagen sich in der Grossstadt mit dem Verkauf von kleinen Süssigkeiten durch.
Mai-Foto Abdullah, 8 Jahre
Die Suche nach dem Kalenderkind vom Mai in Banyo schien schwieriger als gedacht. Da wir noch kleine Fotos von anderen Kindern dieser Stadt zum Verteilen mit dabei hatten, zeigten wir diese den herum stehenden Kindern. Plötzlich kannte ein Junge das Mai-Kalenderkind. Er sagte uns, wo er wohnt und ein Mann brauste mit dem Mofa davon, um ihn zu suchen.
Kurz später kam er mit Abdullah, 8 Jahre, und seinem Vater zu uns. Der Vater war ein wenig in Besorgnis, als plötzlich jemand kam und ihn mit seinem Jungen mitnehmen wollte. Er erzählte uns später, dass er gedacht habe, der Kleine sei ja in Gottes Händen und er lasse ihn doch einfach losziehen.
Abdullah geht in die erste Klasse. Sein Vater hat zwei Frauen. Abdullah hat 6Geschwister von derselben Mutter. Sein Vater schlägt sich mit kleinen Verkäufen (zum Beispiel Pofpof, kleine süsse Gebäcke) durch und seine Mutter ist Hausfrau.
An dem Tag, als wir ihn fotografiert hatten, war er auf dem Weg von der Schule nach Hause gewesen.
Juni-Foto Rahimatou, 13 Jahre
Kurz nach Mayo Darle im kleinen Ort Samanscha wohnt unser Kalenderkind vom Juni. Sie heisst Rahimatou und ist 13 Jahre alt. Wir fanden sie sehr schnell, denn hier hat es nicht viele Häuser und die Menschen haben nicht oft die Möglichkeit, irgendwo hin zu gehen.
Rahimatou wohnt bei ihrer Grossmutter, die gerade auf dem Feld an der Arbeit war. Ihre Mutter lebt in Banyo. Ihr Vater kam nach einigen Rufen langsam aus seiner Hütte auf uns zu. Er getraute sich kaum, uns zu grüssen und sprach nur Fulfulde. Im Gegensatz zu seiner aufgeweckten Tochter, die wir schon letztes Jahr kennen gelernt hatten. Wir hatten ihr damals ein kleines Foto zum Verschenken mit dabei gehabt. Sie begann sofort, uns auf Französisch alle Kalenderzahlen auf dem Blatt vorzulesen. Was bedeutet, dass sie in die Schule geht. Rahimatou hat noch 3 Schwestern und 2 Brüder und ist die Viertälteste.
Juli-Foto Jeanne-Céline, 8 Jahre
Jeanne-Céline ist 8 Jahre alt und geht in Mayo Darle zur katholischen Schule. Diese kleine Schule unterstützen wir schon einige Jahre und die Schulkinder wurden bereits mehrmals unterstützt. Wie fast die meisten Kinder konnten auch ihre Eltern das Schulgeld bisher nicht bezahlen. Trotzdem schicken die Schwestern kein Kind weg. So war es ein guter Treffer, dass Jeanne-Céline sich mit dem herzigen Foto selbst geholfen hat, ihr Schulgeld zu erhalten. Wir beschlossen, dass wir es direkt der Schwester übergeben.
Die Eltern des Mädchens haben noch weitere sieben Kinder (weitere Geschwister an dieser Primarschule) und sind Bauern. Jeanne-Céline ist die Fünftälteste aller Kinder.
August-Foto Cyndy Zenabu, 3 Jahre
Cyndy ist knapp 3 Jahre alt und wohnt in Bali Nyonga. Cyndy Vater ist Schnitzer und ihre Mutter ist Marktfrau. Beide leben und arbeiten in Douala. In Kamerun ist es üblich, dass die Kinder nicht bei ihren Eltern leben, sondern bei irgendwelchen anderen Familienangehörigen. Für uns eine befremdende Situation. Cyndy hat eine Art «Kindermädchen», was in ihrem Falle in junger Bursche ist. Er fährt die Kleine jeden Tag auf dem Mofa zum Kindergarten PS Tikali, der ziemlich weit vom Haus entfernt ist. Er wohnt mit ihr und den zwei älteren Schwestern zusammen und schaut für sie.
September-Foto Sadija, 4 Jahre
Sadija ist 4 Jahre alt und wohnt in Mayo Darle. Sie ist die Tochter des Restaurant-Inhabers, wo wir jedes Mal einkehren, wenn wir dort sind. Kaum hatten wir uns ins Restaurant gesetzt, war sie auch schon wieder bei uns. So war es eine sehr einfache Sache, sie wieder zu sehen.
Sadija geht in den Kindergarten und ist das jüngste Kind ihrer Familie nebst 2 Brüdern und 3 Schwestern.
Oktober-Foto Hazara, 6 Jahre
Hazara ist 6 Jahre alt und wohnt in Banyo. Sie geht in die erste Primarklasse. An dem Tag, als wir sie fotografiert hatten, war sie auf dem Weg von der Koranschule nach Hause gewesen. Auf dem Kopf trug sie gesammeltes Feuerholz für zu Hause. Die Moslemkinder gehen ausser Donnerstag jeden Nachmittag nach der «gewöhnlichen» Schule zusätzlich noch in die Koranschule.
Wie alle Kinder erinnerte sie sich noch genau an den Tag, als wir hier gewesen waren. Hazara hat 7 Geschwister und ist die Fünftälteste in der Familie (von der selben Mutter). Wie üblich hat auch ihr Vater mehr als eine Frau.
November-Foto Sakinatou, 10 Jahre
Nach längerem Fragen in Mayo Darle fanden wir heraus, dass das November-Kind inzwischen in Foumban lebt. Sie heisst Sakinatou und ist 10 Jahre alt.
Ihre Mutter kam zu uns mit einem einheimischen Mann (eine Art Pfarrer) aus dem Dorf. Er erklärte, dass diese Mutter 5 Kinder und keinen Mann hat. Ein Resultat der in Mayo Darle vorbeiziehenden Lastwagenfahrer… Er habe Sakinatou nun zu seiner Tochter nach Foumban geschickt, die ihr ab Herbst eine Ausbildung ermöglichen werde. Er suchte auf seinem Handy die Telefonnummer und rief seine Tochter in Foumban an, dass wir auf der Rückreise vorbeikommen würden, um Sakinatou zu sehen. Dort trafen wir sie tatsächlich und konnten ihr den Kalender und das Schulgeld überreichen.
Dezember-Foto Haoao, 5 Jahre
Im abgelegenen kleinen Örtchen Mayo Boutaly wohnt Haoao. Sie ist auf dem Dezember-Foto. Auch sie war zu Hause und ihre Geschwister kamen mit ihr angerannt. Sie erinnerten sich noch vom letzten Jahr an uns, als wir ihnen Zahnbürsten verteilt hatten.
Haoao war zwar noch immer sehr scheu und traute sich kaum, näher zu kommen. So setzte sie wieder den gleichen ängstlichen Blick wie auf dem Kalenderbild auf, als wir sie mit dem Kalender fotografierten.
Ihr Vater ist Bauer. Er konnte keine Auskunft über das Alter seiner Tochter geben. Wir schätzen sie auf 5 Jahre. Sie ist das Zweitälteste von 4 Kindern in der Familie. Sie besucht die Schule, welche nebenan vom Dorf steht. Ein paar Holzpfähle, darüber ein Strohdach und ein paar Bretter müssen genügen, um den Kindern in diesem Örtchen während dem Unterricht Schutz vor der Sonne zu geben.