Wo Kinder über mehrere Kilometer zu Fuss oder auf dem Esel auf die Suche
nach sauberem Trinkwasser gehen müssen,
verhelfen wir zu einer Brunnenbohrung in ihrer Nähe.
Die klimatischen Veränderungen der letzten Jahre zeigen sich in Kamerun sehr deutlich. Vor allem die Region Extrême-Nord ist geprägt von lang anhaltenden Trockenzeiten und deutlich weniger Regenfällen als in früheren Jahren. Im Gegenzug kommt es je länger je häufiger zu aussergewöhnlich starken Regenfällen mit Hochwasser und Flut (letztes Mal im 2022 und 2024).
Während der Trockenzeit leidet das Volk unter der Dürre und grosser Wassernot. Wir beobachteten Kinder und Frauen, die aus längst ausgetrockneten Flussbetten über Stunden die letzten Wasserreserven sammelten, um wenigstens einige Liter für ihre Familien zur Verfügung zu haben. Dieser unglaublich traurige Anblick führte dazu, dass wir uns seit 2018 für Brunnenbauten einsetzen. Seit dem ersten erfolgreichen Brunnenbau-Pilotprojekt folgen jährlich rund 30 weitere. In einem Land wie der Schweiz kann man sich kaum vorstellen, was für eine Qual es sein muss, kein Wasser zur Verfügung zu haben...
Unsere Brunnenbohrungen sind durchschnittlich 50 Meter tief und werden ausschliesslich während dem Höhepunkt der Trockenzeit gebohrt. So können wir sicher sein, dass die erreichte Wasserquelle das ganze Jahr über Wasser fördern kann. Das schmale Bohrloch mit einem Durchmesser von 10 cm wird von Hand in den Boden gegraben (wo immer möglich und nicht in felsigen Gebieten), um Zugang zum Grundwasserspiegel zu erhalten. Wir sind jedes Mal erstaunt, unter welchen harten Bedingungen die Männer ihre Arbeit ausführen. Die Temperaturen steigen im April und Mai auf 45 Grad und die Region ist staubtrocken.
Das saubere Wasser wird durch lange, verschlossene Rohre an die Oberfläche gepumpt. Da es sich hauptsächlich durch Regen ansammelt, ist es rein, frei von zugesetzten Chemikalien oder Mikroorganismen und reich an Mineralien. Um die Pumpstation herum zementieren wir den Boden, sodass der Platz sauber und gepflegt bleibt. Überschüssiges Wasser läuft in einem schmalen Ablauf einige Meter von der Pumpstelle ab. Es bleibt für Tiere als Trinkstelle in einem kleinen Sammelbecken stehen, bevor es versickert.
Jedes von uns unterstützte Dorf gründet ein Brunnenkomitee, das sich um die Wartung und Pflege des Brunnens kümmert. Personen, die sich an der Wasserstelle bedienen, zahlen einen kleinen Beitrag, der auf die Seite gelegt wird. Damit wird der Brunnen von den Bewohnern selbst gewartet und repariert. Die Lebensdauer der von Hand betriebenen Wasserpumpe beträgt bei kontinuierlicher Wartung mindestens 40 Jahre (solange Ersatzteile auf dem Markt erhältlich sind).
Aufgrund des Regens und der verschlammten Pisten sind nicht alle unsere abgelegenen Dörfer ganzjährig mit einem Fahrzeug erreichbar. Wir müssen daher jeweils geduldig warten, bis wir selbst vor Ort fahren können, um das Ergebnis zu begutachten und zu dokumentieren.
Durst macht aus Wasser Wein. (Deutsches Sprichwort)
Kosten:
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- Die Kosten für einen Brunnen mit 40–60 Meter tiefer Bohrung durch Handarbeit belaufen sich auf CHF 2500.–
Die Kosten für einen Brunnen mit 60–70 Meter tiefer Bohrung durch Felsen mit Maschine belaufen sich auf CHF 5000.–