Ashia Kamerun Non-Profit-Verein

6 Operationen von Kindern mit Hydrocephalus (Wasserkopf)

Seit Herbst 2017 werden wir vermehrt um Hilfe von Kindern mit Hydrocephalus angefragt. Im Spital von Mbingo können diese durch einen kostengünstigen Eingriff behandelt und von ihrem Leiden befreit werden.

Hydrocephalus ist eine angeborene, frühkindliche Fehlbildung des Gehirns (seltener als Folge einer Hirnhautentzündung). Der Abfluss der Hirn-Rückenmarks-Flüssigkeit ist gestört, was zu einem Stau und zur Erweiterung der Gehirnkammer führt.

Ohne Behandlung tragen diese Kinder schwere Hirnschäden davon. Sie leiden unter Kopfschmerzen, Erbrechen, Seh-/Hör-/Gang- und Koordinationsstörungen, Störungen der Sprachentwicklung und Harninkontinenz sowie als Langzeitfolge Epilepsie. Sie können die Augen kaum mehr schliessen und ihren extrem schweren Kopf zu tragen wird für sie unmöglich. Der Druckanstieg im Schädel führt zu Verlagerungen von Hirnteilen. Dabei können lebenswichtige Anteile des Gehirns eingeklemmt werden. Da diese Anteile für die Funktion des Herz-Kreislauf- und des Atemsystems unverzichtbar sind, führt eine Einklemmung mit Schädigung zum Tode.

Kosten: für 1 Operation von CHF 500.– bis CHF 1400.–
(inklusive Transport, Verpflegung, Nachkontrolle, Dokumentation mit Fotos)

Bilder sprechen mehr als Worte:

Wasserkopf Hydrocephalus Ashia Kamerun

Isabelle Wanawa Sousée, 3 Jahre

Drei Operationen (von Januar 2021 – Mai 2023) finanziert durch private Spenden, Die Wandler GmbH und Rizi Weine GmbH

Isabelle ist die Tochter von Sylvie Woula und Pascal Dinnamou aus Bangana bei Dana. Die Eltern haben insgesamt sieben Kinder, vier Jungen und drei Mädchen. Isabelle ist ihr jüngstes. Die Eltern sind einfache Bauersleute ohne Einkommen. Sie pflanzen Hirse und Mais an, mit dem sie sich und ihre Kinder ernähren.

Isabelle wurde ohne Auffälligkeiten zur Welt gebracht. Keinerlei Hinweise deuteten auf ihre Erkrankung an Hydrocephalus (Wasserkopf) hin. Im Alter von fünf Monaten bemerkten die Eltern, dass ihr Kopf ungewöhnlich gross wurde. Sie fuhren mit ihrer kleinen Tochter ins Spital nach Maroua, wo man sie nach Yaoundé verwies. Aufgrund finanzieller Not konnten sich die Eltern keine Reise bis ans andere Landesende und auch keine Operation leisten. Im Januar 2021 hörten sie, dass wir kranken Kindern helfen, und reisten mit der Bitte um Hilfe nach Gobo. Sofort brachten wir Mutter und Kind ins Spital.

Der erste Eingriff wurde noch im gleichen Monat in Mbingo in der Nähe von Bamenda vorgenommen. Leider führte er nicht zum gewünschten Erfolg. Im März 2022 brachten wir Mutter und Kind nach Yaoundé. Ein zweiter Eingriff fand statt. Im Anschluss blieben beide über Monate im Spital von Bafut. Isabelle wurde regelmässig kontrolliert und erhielt Physiotherapie. Im Mai 2023 musste das tapfere kleine Mädchen ein drittes Mal in Yaoundé operiert werden. Wir hoffen, damit endlich den gewünschten Erfolg erzielt zu haben.

Die Mutter blieb ihrer kleinen Tochter stets liebevoll zur Seite. Sie ist überglücklich, dass wir ihr halfen, alle Behandlungen zu finanzieren. Isabelle erholte sich nach allen Eingriffen überraschend schnell und konnte selbst im Krankenbett vor Freude lachen.

Aus grosser Dankbarkeit gegenüber dem Spender brachte die Mutter eine Ziege, um ihre Freude auszudrücken. Die Familie hätte sich die drei Operationen niemals leisten können.

Wasserkopf Hydrocephalus Ashia Kamerun

† Boniface Kolwe Pelbara Dourga, 15 Monate

Operation finanziert durch private Spende (im Mai 2023)

Boniface war der Sohn von Mairawa Orthance und Kolwe Mbektoing aus Djernigue bei Touloum. Die Eltern hatten zwei Kinder, wobei Boniface das jüngere neben einer älteren Schwester war. Sein Vater hat die Ausbildung zum Lehrer absolviert, ist jedoch aktuell arbeitslos. Seine Mutter ist Hausfrau.

Boniface wurde ohne Auffälligkeiten im Spital von Yagoua zur Welt gebracht. Keinerlei Hinweise deuteten auf seine Erkrankung an Hydrocephalus (Wasserkopf) hin. Im Alter von drei Monaten bemerkten die Eltern, dass sein Kopf ungewöhnlich gross wurde. Sie fuhren ins Spital nach Touloum, wo man sie im Oktober 2022 nach Maroua verwies. In Maroua bot man den mittellosen Eltern eine Operation für CHF 1085.– an. Da sie leider über keinerlei Finanzen verfügten, mussten sie unverrichteter Dinge mit ihrem kleinen kranken Sohn zurück nach Hause fahren.

Im April 2023 hörten die Eltern von uns und fuhren mit Boniface nach Gobo. Sein Kopf war mittlerweile so gross und schwer, dass es selbst für Erwachsene schwierig war, das Kleinkind zu tragen. Sofort organisierten wir eine Behandlung. Einen Monat später wurde Boniface erfolgreich im Spital in Yaoundé operiert. Zwei Wochen nach der Operation durften Mutter und Sohn zurück nach Hause fahren.

Leider verstarb Boniface trotz allen Behandlungen unerwartet am 6. Juli 2023. Möge er in Frieden ruhen.

Wasserkopf Hydrocephalus Ashia Kamerun

Panovel Novel Sekeng, 2 Jahre

Operation finanziert durch private Spende (im Frühling 2018 behandelt)

Panovel ist 2 Jahre alt und lebt in Bawuong bei Bafoussam. Wir lernten ihn im Januar 2018 kennen, als sein Vater uns um Hilfe bat. Panovel litt unter Hydrocephalus (Wasserkopf), seit er wenige Wochen alt war. Die Eltern versuchten, ihm mit traditioneller Medizin zu helfen, doch sein Kopf wurde von Tag zu Tag grösser. Die Eltern sind überaus dankbar, dass Ashia-Spender ihrem süssen Sohn geholfen haben, dass er gesund wurde. Bis sich die Kopfform wieder verringert, wird es noch etwas dauern. Der Druck auf den Schädel konnte ihm unmittelbar nach dem Eingriff reduziert werden. Sein süsses Lachen hat Panovel bereits wieder gefunden!

Wasserkopf Hydrocephalus Ashia Kamerun

Herman Kuete, 10 Jahre

Operation finanziert durch private Spende (im Frühling 2018 behandelt)

Herman ist 10 Jahre alt und lebt in Baleng bei Bafoussam. Er litt unter Hydrocephalus (Wasserkopf), seit er wenige Monate alt war. Die Mutter hat den Jungen verlassen, als sie bemerkte, dass er nicht gesund ist. Die Grossmutter setzte alle Hebel in Bewegung, um für Herman Hilfe zu bekommen. Wir trafen beide im Januar 2018 persönlich, wobei sie uns um Hilfe bat. Herman konnte aufgrund seiner Krankheit nicht selbstständig stehen und auch nicht gehen, doch er hörte gut und war trotz seiner Krankheit ein sehr aktives Kind. Die Grossmutter hatte keine finanzielle Mittel, um die Behandlung zu übernehmen. Sie ist den Ashia-Spendern überaus dankbar, dass Herman bald gesund wird. Bis sich die Kopfform verringert, wird es noch etwas dauern. Der Druck auf den Schädel konnte ihm unmittelbar nach dem Eingriff reduziert werden.

Wasserkopf Hydrocephalus Ashia Kamerun

† Duplex Jeremie Kouayi, 5 Jahre

Operation finanziert durch private Spende (im Januar 2018 behandelt)

Duplex war 4 Jahre alt, als wir auf ihn aufmerksam wurden. Einen Tag nach der Geburt weinte er aufgrund starker Schmerzen. Der Doktor realisierte ein Problem und behielt den Säugling für einen Monat im Spital. Anschliessend konnte die Mutter mit ihrem Kind nach Hause. Alle dachten, nun ginge es ihm gut. Im Alter von 9 Monaten bemerkten sie, dass Duplex’ Kopf unnatürlich gross wurde. Zudem war er nicht wie andere Säuglinge in der Lage, am Boden zu kriechen oder aufzustehen. Die Eltern und Grosseltern hatten keine finanziellen Mittel, um dies in einem Spital abklären zu lassen. Im August 2017 wurden wir auf die Familie und ihr Schicksal aufmerksam. Sofort versuchten wir zu helfen. Im Januar 2018 wurde Duplex endlich von seinem Leiden erlöst und sein Kopfdruck konnte gemindert werden. Schon kurze Zeit später ging es ihm deutlich besser. Er konnte seinen Kopf wieder selbstständig tragen und bewegen. Glücklicherweise konnten wir Duplex im Oktober 2017 als Patenkind vermitteln. Während 2,5 Jahren und bis zu seinem überraschenden Tod am 20. April 2020 erhielt der gesundheitlich angeschlagene Junge Unterstützung. Wir alle konnten seinen Tod kaum begreifen und hoffen, dass er über dem Regenbogen heute ein fröhliches und schmerzfreies Leben hat.

Wasserkopf Hydrocephalus Ashia Kamerun

Prince Noë Bakaï, 2 1/2 Jahre

Operation finanziert durch private Spende (im Oktober 2017 behandelt)

Prince lebt in Dschang. Er ist das jüngste Kind einer Familie mit 4 Kindern. Mutter Nadine Fete Flore ist 31 Jahre alt und Hausfrau. Vater Albert Dourga ist 42 Jahre alt und Soldat. Die Mutter nahm während der Schwangerschaft alle nötigen Untersuche vor und Prince wurde gesund geboren. Drei Monate nach der Geburt erkrankte er an hohem Fieber. Die Krankenschwester im Spital bemerkte, dass sein Kopf sich stark vergrösserte und weich wurde sowie Venen sichtbar wurden. Die Ärzte wussten nicht, was ihm fehlte und behandelten ausschliesslich sein Fieber. Nur zwei Wochen nach diesem Spitalbesuch wurde Prince erneut krank, er erbrach und hatte wiederum hohes Fieber. In einem zweiten Spital stellte der Arzt fest, dass er unter Hydrocephalus leidet. Doch behandeln konnte er ihn ebenfalls nicht. Er verwies die Mutter in ein grosses Spital nach Bafoussam, wo ebenfalls kein Spezialist vorhanden war. Von Bafoussam schickte man die Mutter in die Haupstadt Yaoundé, wo man mit einem Scanner seinen Kopf untersuchte. Doch eine für die Familie sehr teure Behandlung konnten sich die Eltern nicht leisten. Sie mussten ihren kleinen Sohn dem Schicksal überlassen und konnten nichts für ihn tun. Prince kann sprechen, sich bewegen und auch aufrecht gehen. Doch er stürzte sehr oft, da sein schwerer Kopf ihn stark behinderte. Er konnte seine Augen kaum mehr schliessen, da sein Kopf ständig grösser wurde. Zudem wurde er stark gehänselt und als «Monster» betitelt. Die verzweifelte Mutter wandte sich an unseren Freund und Helfer Christian, da sie von einem anderen Kind gehört hatten, das wir erfolgreich an Hydrocephalus behandelt hatten. Alle sind so glücklich, dass wir ihrem süssen kleinen Sohn dank Ashia-Spendern helfen konnten, ihn von seinem Leiden zu befreien.