Belinda Nyemkuna aus Bali Nyonga, Bezirk Mezam, Nordwest-Kamerun
Geburtsdatum: 19. Januar 2008
Geburts-/Wohnort: Bali Nyonga / Nordwest-Kamerun
Als Patenkind vermittelt durch Ashia: Januar 2015
Belinda wächst im Quartier Etoma von Bali Nyonga auf. Als wir uns im Dezember 2014 kennenlernten, war sie 7 Jahre alt und besuchte die 2. Klasse der Primarschule Government Etoma. Diese Schule ist mit Abstand die günstigste und deswegen auch schlechteste Schule, die es in der Region gibt. Ein Schuljahr kostet gerade einmal 2000 CFA (knapp CHF 4.–). Ihre Mutter Rosalie Nubia (Jahrgang 1979) konnte sich nichts besseres für ihre Tochter leisten. Sie hat insgesamt 5 Kinder: Solange (Jahrgang 1993), Francis Bobga (Jahrgang 1999), Kennet (Jahrgang 2001), Edna (Jahrgang 2002) und die kleine Belinda.
Rosalie ist Hausfrau und hat keine Arbeit. Der Vater ihrer Kinder war eigentlich nur «Erzeuger» und hat die Familie von Anfang an im Stich gelassen. Er verstarb zur Zeit der politischen Unruhen im Februar 2019. Während Gefechten wurde er erschossen und tot hinter verbrannten Häusern gefunden. Er war Chauffeur und trieb sich im ganzen Land herum, wo er überall diverse Frauen hatte, wie es in Kamerun leider bei den meisten Chauffeuren üblich ist... Die Familie hat kein eigenes Haus. Sie wohnen im Gehöft einer befreundeten Familie in einer engen, dunklen und armseligen Hütte.
Ehrfürchtig begrüsste uns Rosalie im Dezember 2014 und stellte uns ihre Kinder vor. Alle freuten sich riesig über unseren Besuch. Wieder einmal waren wir Zeugen, dass es für solche Familien nur schon eine Hilfe ist, wenn sie wissen, dass sie nicht alleine sind, sondern jemand um sie besorgt ist. Rosalie zeigte uns ihre Küche: eine kleine Nische auf dem Erdboden im Innenraum. Beissender Rauch kam uns entgegen. Sie öffnete den Kochtopf, der gefüllt mit Süssyams war, die es zum Abendessen gab und entschuldigte sich sogleich, dass er noch nicht essbereit war. Sie hätte uns gerne einen Teller davon serviert, wenn sie gewusst hätte, dass wir vorbei kommen.
In einem Nebenraum stand ein einziges Bett für alle 6 Familienmitglieder. Einige Kleider und Töpfe lagen daneben. Dies war das gesamte Hab und Gut der Familie. Es war stockdunkel in der gesamten Hütte und wir konnten kaum etwas sehen. Erst später, als wir die Fotos auf unserer Kamera genauer betrachteten, sahen wir die Details der Innenräume. Im Aussenraum fotografierten wir ihre Toilette, welche nur aus einem schmutzigen Bretterverschlag bestand. Ebenfalls führten sie uns einige hundert Meter weiter zu einer Stelle am Bach, wo sie ihr Wasser holen.
Wie beschlossen noch vor Ort, diese Familie als Patenfamilie aufzunehmen. Seither erhält Belinda und ihre Familie jeden Monat CHF 50.– von ihrer Schweizer Patentante Esther. Die Freude war riesig, als wir der Mutter den ersten Betrag direkt in die Hand drückten und versprachen, in Zukunft dafür besorgt zu sein, dass sie damit ihre kleine Familie ernähren und vor allem Belinda zur Schule schicken kann.
Diese Familie hatte Hilfe wirklich dringend nötig und wir freuten uns mindestens ebenso, ihnen längerfristig helfen zu können. Zudem sind wir in der guten Gewissheit, dass wir die süsse kleine Belinda seither ohne ihren vorstehenden Hungerbauch in den Arm nehmen können. Denn so hatten wir sie bei der ersten Begegnung kennen gelernt...
Wenn Sie daran interessiert sind, ebenfalls eine Patenschaft zu übernehmen, treten Sie mit uns in Kontakt. Wir helfen Ihnen gerne weiter!