Geburtsjahr: 2015
Geburts-/Wohnort: Bogo Tissu / Tschad
Als Patenkind vermittelt durch Ashia: Oktober 2019
Clarisses Familie ist wegen Boko Haram in die Region Bogo Tissu im Tschad geflohen. Clarisses Mutter ist bei ihrer Geburt verstorben. Als sie zwei Wochen alt war, kam Grossmutter Christine Baifari mit ihr zu unseren Ordensschwestern ins Spital von Gobo und bat um Hilfe. Gobo liegt in Kamerun und an der Grenze zum Tschad. Die Familie von Clarisse konnte sich kein Milchpulver leisten und war mit dem winzigen Säugling finanziell überfordert.
Milchpulver ist in Kamerun fast genauso teuer wie in der Schweiz. 1 Dose Milchpulver für ein Neugeborenes kostet je nach Alter des Kindes und regional von CHF 4.20 bis CHF 9.–. Ein Baby, dessen Mutter verstorben ist, braucht rund 80 Dosen, bis es andere Mahlzeiten zu sich nehmen kann.
Clarisses Vater Enock Neguansou (Jahrgang 1985) ist einfacher Bauer. Er kommt aus dem Ertrag seiner Landwirtschaft knapp für sich, seine Mutter und die drei älteren Geschwister von Clarisse über die Runden.
Während drei Jahren wurde Clarisse regelmässig von den Ordensschwestern im Spital unterstützt. Wenn sie krank war, konnten sich die Grossmutter und ihre Enkelin im Spital behandeln lassen. Wenn es ihnen an Nahrungsmitteln fehlte, erhielten sie aus der Küche des Konvents zu Essen. Die Grossmutter trug Clarisse jeweils über den rund 14 Kilometer langen Weg zu Fuss auf ihrem Rücken ins Spital. Der Weg führt über einen schmalen Fusspfad und über die mitten im Busch verlaufende Landesgrenze. Die Grossmutter spricht und versteht ausschliesslich Dialekt.
Im Oktober 2019 konnten wir Clarisse als Patenkind an Claudia und Reinhard vermitteln. Zum offiziellen Beginn ihrer Patenschaft erhielt die Familie nebst einer grossen Menge Lebensmitteln ein Stück Stoff für neue Kleider. Die Grossmutter strahlte vor Freude. Dies war ihr grosser Wunsch gewesen. Ordensschwester Bertha hatte versprochen, sie zu belohnen, wenn sie gut für Clarisse sorgt.
Leider ist es für uns derzeit nicht möglich, Clarisse zu Hause zu besuchen, da diese Region nach wie vor zu gefährlich ist. Trotzdem ist die Kontrolle der Patenschaft gewährleistet. Die Grossmutter sorgt sich sehr um die kleine Enkelin. Sie verfolgt ihre Entwicklung seit der Geburt seriös und kommt regelmässig nach Gobo.
Wenn Sie daran interessiert sind, ebenfalls eine Patenschaft zu übernehmen, treten Sie mit uns in Kontakt. Wir helfen Ihnen gerne weiter!