Evelyne aus Mongui Foulda Quarter bei Gobo, Bezirk Mayo-Danay, Extrême-Nord-Kamerun
Geburtsjahr: 2012
Geburts-/Wohnort: Gobo / Extrême-Nord-Kamerun
Als Patenkind vermittelt durch Ashia: April 2018
Evelyne lernten wir am Weihnachtstag im Dezember 2017 im Alter von 5 Jahren kennen, als wir in Gobo weilten. Gobo liegt in der Region Extrême-Nord an der Grenze zu Tschad, wo die Not noch um ein Vielfaches grösser ist als im Rest des Landes. Sie lebt mit ihren Eltern rund 1,5 Kilometer entfernt vom Konvent unserer Ordensschwestern, welche uns auf ihr Schicksal aufmerksam gemacht haben. Gemeinsam mit Mama Agathe Maratangu und Papa Abdoullah Maidadi wartete sie auf uns, als wir von der Weihnachtsmesse zurückkamen. Den Eltern war es äusserst unangenehm, dass ihr Kind mit einer Missbildung zur Welt gekommen war und sie waren froh, dass wir in einen geschlossenen Raum gehen konnten, um mit ihnen über Evelyne zu sprechen.
Ausser dass die süsse kleine Tochter sehr dünn und fein war, sah man ihr auf den ersten Blick nichts an. Die Eltern erzählten, Evelyne habe einen gemeinsamen Ausgang für Urin und Stuhl. Im Internet klärten wir uns darüber auf, dass dies eine angeborene Fehlbildung des Enddarms ist. Im Fachbegriff heisst dies «Analatresie» und tritt bei jedem 3000. bis 5000. Neugeborenen auf. Ehrlich gesagt, hatten wir bisher noch nie davon gehört. Je länger je mehr müssen wir uns ein ärztliches Fachwissen aneignen.
Wir waren froh, dass die Eltern ihre kranke Tochter nicht mehr länger versteckten und zu uns gekommen waren. Beide bestärkten, sie wollen alles für ihr Kind tun und mit Ordensschwester Bertha kooperieren. Sie sind gläubige Christen und der Vater teilte uns mit, er könne nicht mehr dazu sagen, als dass er das Schicksal seiner Tochter längst in Gottes Hände gelegt habe. Dieser werde ihn führen, das Richtige zu tun. Wir versprachen den Eltern, uns umgehend zu informieren und ausfindig zu machen, ob und wo ihrer Tochter geholfen werden kann.
Agathe und Abdoullah sind einfache Bauern und pflanzen Erdnüsse und Baumwolle an. Mit ihrer Tochter, welche dringend Hilfe benötigte, waren sie komplett überfordert. Die Mutter erzählte, dass Evelyne aufgrund ihrer Erkrankung bisher keine Schule besuchen konnte, da sie ihr jedes Mal helfen musste, zur Toilette zu gehen. Die Familie hat insgesamt 6 Kinder, wovon 2 bereits verstorben sind. Evelyne ist das Zweitjüngste. Beide Eltern sprechen ausschliesslich Dialekt (Fulfulde). Ordensschwester Bertha hielt prüfend ihre Hand auf Evelynes Bauch und stellte fest, dass sie zudem an Würmern leidet. Ihr Bauch war sichtlich aufgebläht, für die Krankenschwester ein deutliches Anzeichen.
Wenige Tage nach unserer ersten Begegnung mit Evelyne fanden wir in Yagoua einen Spezialisten, der sie im Januar, im Juli und im Oktober 2018 erfolgreich operierte. Zwischen allen Operationen wurde sie im Spital von Gobo gepflegt, wo ihre Wunde täglich gereinigt und frisch verbunden wurde. Die Eltern hätten sich die drei Operationen, welche sich auf CHF 2750.– beliefen, niemals leisten können.
Evelyne hat nach langer Leidenszeit endlich Glück und Hoffnung für ein besseres Leben erhalten. Denn im April 2018 fanden wir für sie zudem in Corinne eine Patentante. Diese begleitet und unterstützt sie regelmässig. Wir sind sehr froh, dass wir der Familie weiterhin helfen können, dass Evelyne gesund aufwachsen und nun die Schule besuchen kann.
Wenn Sie daran interessiert sind, ebenfalls eine Patenschaft zu übernehmen, treten Sie mit uns in Kontakt. Wir helfen Ihnen gerne weiter!