Geburtsdatum: zirka Oktober 2019
Geburts-/Wohnort: Guiriou Bosgui bei Gobo / Extrême-Nord-Kamerun
Als Patenkind vermittelt durch Ashia: Juli 2020
Anfang Juni 2020 wurden wir auf Jeannette und ihre Familie aufmerksam. Das damals gerade 8 Monate alte Kleinkind wurde von ihrer verzweifelten Mutter Claire Dimassia in unser Mutter-Kind-Programm nach Gobo gebracht. Mama Claire wusste nicht mehr weiter und hoffte auf unsere Hilfe. Zuvor war sie während Tagen kilometerweit zu Fuss über verschiedene Märkte und Dörfer geirrt, wo sie bettelte und nach Hilfe suchte.
Weinend offenbarte sie unserer Ordensschwester Bertha, dass sie überhaupt nichts mehr besitzen. Ihre Hütte war zwei Monate zuvor abgebrannt. Es fehlte an Lebensmitteln, an Kleidern und Schuhen, an Töpfen und Geschirr und an jeglichen grundlegenden Bedürfnissen der Familie. Keines der so wertvollen Geburtszertifikate hatte vor dem Feuer gerettet werden können. Ohne Geburtszertifikat kann ein Kind in Kamerun nicht eingeschult werden. Claire erzählte von ihrem kranken und bettlägerigen Mann, der die Familie nicht mehr unterstützen konnte und von ihren fünf Kindern. Wir versuchten, die betrübte Mutter zu beruhigen, indem wir ihr als erstes einen grossen Sack Hirse mit auf den Nachhauseweg gaben, damit die Familie etwas zu Essen hatte.
10 Tage später fuhr Ordensschwester Bertha zu Jeannette und Claire nach Hause, um sich ein genaues Bild der aktuellen Situation zu verschaffen. Sie lernte Claires kranken und auf einer Holzpritsche liegenden Mann Oumarus Bassingue sowie ihre Kinder Angèle (Jahrgang 2006), Gilbert (Jahrgang 2008), Isaac (Jahrgang 2012) und Diana (Jahrgang 2014) kennen. Zwei weitere Kinder von Claire sind in der Vergangenheit verstorben.
Oumarus hatte nebst Claire noch zwei andere Frauen. Auch die Hütte seiner zweiten Frau mit 10 Kindern war komplett niedergebrannt und sie hatten alles verloren. Oumarus dritte Frau hat 9 Kinder. Insgesamt bekam der Vater von seinen drei Frauen 30 Mal Nachwuchs, wovon 24 minderjährige Kinder noch am Leben sind. Die Kinder standen hilflos und betrübt bei ihrem Vater am Krankenbett. Sofort beschlossen wir, der Familie mit einer Grundausstattung in Form von Kleidern, Haushaltsgegenständen, Lebensmitteln und der Beschaffung von neuen Geburtszertifikaten zu helfen.
Während wir uns überlegten, wie wir die Familie längerfristig unterstützen könnten, verstarb Papa Oumarus am 19. Juni 2020. Genau 10 Tage, nachdem wir von der Not der Familie erfahren hatten und 1 Tag nach unserem Besuch bei ihm zu Hause. Offenbar hatte er gespürt, dass seine Kinder dank uns irgendwie Unterstützung für ihre Zukunft finden würden. Er liess seine Sorgen und Lasten fallen und schlief für immer ein.
Vier Wochen später konnten wir Jeannette glücklicherweise als Patenkind an Patenonkel Patrick vermitteln. Dank monatlich finanzieller Unterstützung sind das kleine Mädchen und alle Angehörigen längerfristig unter Obhut und werden durch unsere Ordensschwestern vor Ort begleitet. So können sie sorgenfrei aufwachsen und es fehlt ihnen materiell an nichts.
Wenn Sie daran interessiert sind, ebenfalls eine Patenschaft zu übernehmen, treten Sie mit uns in Kontakt. Wir helfen Ihnen gerne weiter!