Zum katholischen Spital von Mayo Darle gehören die mitten im Busch liegenden Aussenstationen Deo Mayo und Ngatta. Beide stehen unter seinem Betreuungsbereich und niemand ausser den Mitarbeitern des Gesundheitswesen kommt in diese Orte. Das Spital des Staates ist für andere Regionen um Mayo Darle zuständig. Die Distanz bis ins Spital beträgt von beiden Regionen jeweils 15 Kilometer. Zu Fuss (wie es üblich und für das Volk kaum anders möglich ist) bedeutet dies mindestens zwei Stunden pro Weg. Solche Distanzen sind bei einer Schwangerschaft und für Kleinkinder sehr schwierig zu bewältigen. Damit schwangere Frauen möglichst nahe von ihrem Zuhause auf die Geburt vorbereitet und kontrolliert sowie Kinder untersucht und geimpft werden können, fahren Spitalangestellte einmal pro Monat zu ihnen. Das Datum wird jeweils auf dem Wochenmarkt mitgeteilt und via «Buschtelefon» weitergeleitet.
Für diese Konsultationen war dringend ein Gebäude nötig. Denn Frauen und Kinder wurden an beiden Orten überwiegend im Freien unter einem Mangobaum oder in einer privaten Strohdachhütte eines Bewohners untersucht. Vor allem für die schwangeren Frauen war es sehr unangenehm, sich im Freien oder vor anderen Personen auszuziehen. Bei Regen und unter brennend heisser Sonne war es zudem für das Spitalpersonal sehr schwierig, die Arbeit sauber und fachmännisch auszuführen. Eine kontinuierliche Betreuung der Personen war deswegen fast unmöglich. Deshalb entschlossen wir uns, dank der Spende von «800 Jahre Bruhin» an beiden Orten ein stabiles Gebäude zu errichten.
Die Aussenstation in Deo Mayo wird von den fünf weiteren umliegenden Dörfern Altiné, Mayo Dané, Hore Darlé, Less Mayo und Saka Mayo besucht. Diese Dörfer bestehen aus insgesamt rund 1000 Bewohnern. Zu den Impfungen und Kontrollterminen erscheinen durchschnittlich jeweils 12 Kinder bis 5 Jahre und 9 schwangere Frauen.
Die Aussenstation in Ngatta wird von den zwei weiteren umliegenden Dörfern Rumide und Mayo Soum Soum besucht. Diese Dörfer bestehen aus insgesamt rund 500 Bewohnern. Um Ngatta zu erreichen, durchquert man einen 50 Meter breiten Fluss ohne Brücke. Anschliessend geht es steil einen Hügel hoch. Zu den Impfungen und Kontrollterminen erscheinen durchschnittlich jeweils 6 Kinder bis 5 Jahre und 3 schwangere Frauen.
Die Bewohner beider Regionen gehören zu den Ethnien der Fulbe, Mambila und Yamba. Sie sprechen untereinander ihren Dialekt Fulfulde. Die offizielle Amtssprache Französisch verstehen nur sehr wenige Personen. Ihre Einnahmequelle ist überwiegend die Landwirtschaft.
Aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie konnten wir die beiden Gebäude erst im November 2020 persönlich besuchen und offiziell einweihen. Beide Dorfchefs bedankten sich im Namen aller von Herzen und baten, ihren grossen Dank in die Schweiz zurück zu bringen.
Dimensionen:
Aussenmasse: 5 x 5 Meter
Innenmasse eines Untersuchungszimmers: 2,27 x 3,7 Meter
Veranda: 5 x 1 Meter
Kosten:
Die gesamten Baukosten für beide Gebäude inklusive Bemalung beliefen sich total auf CHF 2750.–.
Zeitfenster:
Projekt-Start (Zusage und Geldübergabe): Oktober 2018
Projekt-Fertigstellung: Juni 2019
Offizielle Ashia-Übergabe: aufgrund von Corona-Einreisestopp erst im November 2020