Ashia Kamerun Non-Profit-Verein

Schulsponsoring von den 6 Mbororo-Mädchen aus Koblab Banjah
Maimuna, Fadimatou Dudu, Jamilatou, Hurera, Balkisu und Fadimatou Kadiri

Diese Mbororo-Mädchen trafen wir zum ersten Mal im September 2013. Sie lebten in einem einfachen und kleinen Moslemdorf namens Koblab Banjah. Einem Ort, weit weg von der Zivilisation, in den Bergen oberhalb von Bali Nyonga. Alle Dorfbewohner wohnen dort noch heute ohne Strom in einfachsten Lehmhütten. Sie holen sich ihr Wasser aus dem Fluss, wo auch Kleider und Töpfe gewaschen werden. Bereits zu ihrer Primarschulzeit unterstützten wir fünf der sechs Mädchen mit Schulgeld.

Ohne unsere Hilfe wären sie nach der Primarschule zu Hause «gestrandet». Sie hätten ihren Müttern im Haushalt helfen müssen und wären in jungen Jahren von ihren Vätern verheiratet worden. Ein Zustand, welchen diese sechs Mädchen unbedingt verhindern wollten. Sie flehten uns an, ihnen zu helfen, damit sie weiterhin die Schule besuchen konnten. Ihre Eltern hatten keine finanziellen Möglichkeiten, die Kinder in die Schule zu schicken. Sie sind einfache Viehhirten.

Dank einem längerfristigen Sponsoring ab September 2014, von Elke und Stephan, konnten wir allen Mädchen die Sekundarschule ermöglichen. Dafür gingen sie jeden Tag 45 Minuten zu Fuss über einen schmalen Weg, steil den Berg hinunter nach Bossa. Dieser Weg ist mit keinem Fahrzeug passierbar. Die Mädchen gehören zu den wenigen Privilegierten ihres Dorfes, welche eine weiterführende Schule wie die Sekundar besuchen können.

Wir besuchten die Mädchen auf jeder unserer Reisen. Der persönliche Kontakt und die Kontrolle ihrer Leistungen und Ziele ist uns wichtig. Aufgrund der politischen Unruhen und des darauf folgenden Schulstreiks ab Ende 2016 konnten leider nicht alle Mädchen die Schule nicht fortsetzen. Drei der sechs haben im Jahr 2019 in einer entfernten Stadt bei Verwandten Unterschlupf gefunden und können dort weiterhin zur Sekundarschule. Die restlichen Mädchen leben verstreut in verschiedenen Regionen. Sie helfen ihren Angehörigen und gehen einer kleinen Arbeit nach. Alle hoffen nach wie vor, die Schule in ihrer eigenen Region fortsetzen zu können, sobald die Krise vorüber ist. Wir hoffen und wünschen uns baldige Besserung der Lage und Frieden vor Ort.

Wenn Sie daran interessiert sind, ebenfalls ein Schulsponsoring zu übernehmen, treten Sie mit uns in Kontakt.
Wir helfen Ihnen gerne weiter!

Schulsponsoring

...wieder zur Schule! Wir freuen uns riesig für die beiden Teenager und schicken sofort ihr Schulgeld.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Januar 2019: v.l.n.r.: Maimouna, Jamilatou und Fadimatou Dudu. Unser Mittelsmann trifft sie in Balil Nyonga, um ihren finanziellen Anteil des Schulsponsorings zu übergeben. Aufgrund der politischen Unruhen findet nach wie vor kein Unterricht statt. Mit dem Geld versuchen die mittlerweile jungen Frauen, kleine Geschäftchen zu tätigen, um sich und ihre Familien über Wasser zu halten. Fadimatou wünscht sich, die Schule in Mbouda weiter zu führen. Jamilatou versucht sich als Coiffeuse. Maimouna hilft zu Hause auf der Farm.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Januar 2019: Balkisu und Hurera. Beide nehmen ihren finanziellen Anteil entgegen, den ihre Schulsponsoren für sie überwiesen haben. Hurera lebt mittlerweile in Melong, wo sie ihrer Tante im Haushalt hilft. Balkusi lebt bei ihrer Grossmutter und hilft ebenfalls im Haushalt. Ihr Wunsch ist es, zurück nach Bali Nyonga zu gehen, um Schneiderin zu lernen. Solange ihre Heimat in Unruhen verwickelt ist, können sie nicht nach Hause zurück. An einen Schulbesuch ist dort leider nach wie vor nicht zu denken.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Januar 2019: Fadimatou Kadiri nimmt dankbar ihren finanziellen Anteil entgegen, den ihre Schulsponsoren überwiesen haben. Sie versucht mit allen Mitteln, die Schule weiter zu besuchen. Ihre Pläne sind, nach Mbouda oder Bafoussam zu fahren, wo kein Schulstreik statt findet. Sie hat bis zur 5. Sekundar alle Jahre absolviert und möchte weiterhin lernen, um etwas aus ihrem Leben zu machen. Die vergangenen Monate hat sie im Selbststudium überbrückt.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Januar 2019: Maimouna, Fadimatou Dudu und Jamilatou in Bali Nyonga vor unserem Hilfsgütercontainer. Wir sind beruhigt, alle drei wohlauf sehen.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Januar 2019: Unser Mittelsmann vor Ort kann Fadimatou Kadiri und Hurera treffen. Wir freuen uns sehr, alle drei wohlauf wieder zu sehen.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Januar 2019: Fadimatou Kadiri und Hurera. Wir haben nach ihnen gesucht und unser Mittelsmann hat sie gefunden. Aufgrund der politischen Unruhen sind viele Familien geflohen oder leben getrennt in verschiedenen Regionen.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

August 2018: Vier unserer sechs Mädchen bei sich zu Hause. Wir besprechen mit ihnen, wie es weiter gehen soll, da in ihrer Region nun seit knapp zwei Jahren kein Schulunterricht mehr stattfindet (aufgrund von politischen Unruhen und Streiks).

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

August 2018: Vier unserer sechs Mädchen mit ihren Eltern und Geschwistern zu Hause in Koblab.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

August 2018: «Krisensitzung» mit den Vätern und älteren Brüdern der vier Mädchen. Wie können wir ihre Zukunft positiv gestalten? Die Situation ist schwierig, wenn kein Schulunterricht statt findet.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

April 2017: Katja und Felix Bruhin mit den 6 Mädchen aus Koblab. Als wir dieses Foto knipsten, wussten wir noch nicht, dass wir die Mädchen nun ab sofort aufgrund von politischen Unruhen länger nicht mehr besuchen können :-(

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Oktober 2016: Eine unglaubliche Menge an Büchern werden zum Schuljahresanfang benötigt. Wir kaufen alles ein, was die Mädchen brauchen, damit sie unbesorgt zum Unterricht gehen können. Zudem zwei Buschlampen für ihre Wohnung, damit sie Licht haben.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Oktober 2016: Fadimatou Kadiri freut sich riesig, endlich genug Platz und Ruhe zum Lernen zu haben.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Anfang September 2016: Wir besprechen mit den Vätern und ihren Töchtern die Regeln für die Zukunft. In diesem Raum werden die Mädchen ab sofort während der Schulzeit gemeinsam wohnen.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Anfang September 2016: Die neue Unterkunft für die Mädchen (im Zimmer ganz rechts dieses Hauses). Damit ihr Schulweg nicht mehr so lange dauert, mieten wir ihnen ein Zimmer direkt neben ihrer Sekundarschule.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Anfang September 2016: Wir haben es wieder einmal lustig miteinander :-)

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Anfang September 2016: Zum Schulanfang gibt es neue Schuhe aus unserem Container.

Schulsponsoring

Anfang September 2016: Fadimatou Dudu

Schulsponsoring

Anfang September 2016: Balkisu

Schulsponsoring

Anfang September 2016: Jamilatou

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Anfang September 2016: Die Mädchen verabschieden sich fröhlich und nehmen den ersten Teil ihrer Wohnungseinrichtung direkt aus unserem Container mit.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Anfang September 2016: Wir richten den Mädchen ihre Wohnung ein und liefern Hochbetten, Bettanzüge, einen Gaskocher und weitere wichtige Gegenstände für ihren ersten Haushalt. Dazu eine Wandtafel, worauf sie gemeinsam lernen können und Schreibpapier.

Anfang September 2016: Auszüge aus unserem Tagebuch

«Nun ging es für uns weiter Richtung Bossa. Dort trafen wir uns mit unseren Bororo-Girls und ihren Vätern, um das Thema einer eigenen Wohnung zu besprechen. Wir waren eine halbe Stunde verspätet und trotzdem war noch niemand zu sehen. Kurz darauf fuhren die ersten Väter auf Mofataxis vor und begrüssten uns freudig. Die Mädchen seien ebenfalls auf dem Weg, teilten sie mit. Maimuna kam als erste und noch einigermassen pünktlich. Während wir auf einer einfachen Holzpritsche vor einem Restaurant warteten, knipste ich Fotos und unterhielt mich mit ihr. Die Menschen in Bossa sprechen wieder eine andere Sprache (Meta) als in Bali Nyonga, obwohl es wirklich sehr nahe liegt. Doch immerhin verstehen sie einige Wörter. Die Bororo sprechen Fulfulde, was es deutlich einfacher macht. Ich sehe ihren Gesichtern an, zu welcher Rasse sie gehören. Fulfulde findet man von Süd bis Nord und an vielen verschiedenen Ecken. Die «Sippe» dieser Bororo lebt auf einem Hügel, der zirka 1 ½ Stunden zu Fuss entfernt von Bossa liegt.

Maimuna war in den letzten 6 Monaten richtig zu einer jungen Frau heran gewachsen und erzählte, die Schuluniform sei ihr leider nun zu klein geworden und passe nicht mehr. Die Schule fing am darauf folgenden Tag an. Ich fragte sie, was sie denn nun tun wolle. Sie wusste es nicht. Sie würde trotzdem hingehen, doch die Lehrer würden es nicht akzeptieren. Während wir für uns alle eine kleine Flasche Süssgetränke kauften und verteilten, trank Maimuna nur ganz wenig davon. Ich hatte bereits die Flasche leer, als sie kaum angefangen hatte. Wir warteten eine gefühlte Ewigkeit auf die restlichen Mädchen. Eine Stunde später waren wir endlich komplett. Nach gegenseitiger freudiger Begrüssung verlagerten wir unsere Gespräche in das Haus direkt neben der Schule, welches die Mädchen schon bald beziehen würden. Nur eines der Mädchen war nicht anwesend, weil sie noch in den Schulferien und an einem anderen Ort weilte.

Noch bevor wir gemeinsam die Wohnung besichtigt hatten, begannen ernsthafte Gespräche zwischen den Vätern, ihren Töchtern und Gregory. Ein Hauptthema war, dass keines der Mädchen ein Handy besitzen darf. Dies vor allem auch, weil alle Telefonnummern mit einer Identitätskarte registriert sein müssen, welche die Mädchen nicht besitzen. Früher konnte man auch ohne ID Nummern beziehen. Sie beschwichtigten, kein Handy zu besitzen und sich frühestens im Alter von 18 Jahren damit beschäftigen zu wollen. Der Vermieter der Wohnung ist der Discipline Master ihrer Schule. Er lebt in der Wohnung gleich nebenan, wirft ein Auge auf die Mädchen und ist ihr erster Ansprechpartner, sollte es ein Problem geben. Zudem besitzt er die Telefonnummer der Eltern und kann sich umgehend mit ihnen in Kontakt setzen.

Gemeinsam sahen wir uns die Wohnung, die Dusche, die Toilette und die Kochstelle an. Die Dusche ist draussen in einem kleinen Räumchen aus Erdsteinen. Doch immerhin mit fliessend Wasser. Die Toilette und die Küche befinden sich ebenfalls ausserhalb. In der Mitte des Compounds hat es einen Wasserhahn. Die Wohnung selber ist ein kleiner Raum mit zwei Fenstern und zwei Türen. Um die Reparatur des Türschlosses kümmerten wir uns ebenfalls umgehend, damit die Mädchen und ihre Habseligkeiten in Sicherheit sind. Die Miete der Wohnung kostet 3000 CFA (5 CHF) pro Monat. Was wir direkt für ein ganzes Jahr dem Vermieter übergaben. Die Väter waren überglücklich und bedankten sich bei uns. Sie redeten auf ihre Mädchen ein, niemanden in die Wohnung zu lassen. Weder Mädchen noch Jungs. Sie seien zum Lernen hier. Sie sollen als Team funktionieren, sich gegenseitig helfen und allen Freunden klar machen, dass die Wohnung nur für sie selber Zutritt gewährt und es für sie nicht erlaubt ist, jemanden anderen hinein zu lassen. Sie sollen nicht auf andere hören, die mit ihnen abhängen wollen. Und was mich am meisten freute war, als die Väter ihnen erklärten, dass sie nichts mit Männern anfangen sollen und jeder Mann nur so viele Rechte habe, wie sie ihm zugestehen würden. Diese Aussage konnte stutzig machen, da dieselben Väter doch noch vor wenigen Jahren ihre Mädchen an Männer «verkauft» hätten, weil sie nicht wussten, was mit ihnen anzufangen und kein Geld für die Schule besitzen. Auch die Väter haben begriffen, dass ihre Mädchen von uns wirklich eine unglaubliche Chance auf eine gute Ausbildung bekommen, die sie auf keinen Fall gefährden sollen. Jedes Wochenende können sie nach Hause gehen, um dort dem Studium des Korans nachzugehen. Allah wird euch Kraft geben, war eine der letzten Aussagen, bevor die Mädchen und auch die Väter in die Hände klatschten und alles besprochen und abgemacht war. Sie sind sich bewusst, dass sie derzeit am Fundament ihrer Zukunft arbeiten und wollen es nicht gefährden. «Wenn ihr nicht lernt, landet ihr im Gefängnis! Dann lachen euch alle aus. Wollt ihr das?», war eine der Aussagen eines Vaters. Auch wenn sie etwas überspitzt ist, ist sie nicht allzu weit hergeholt. «Seid gute Kinder, hängt nicht auf dem Markt herum, versprecht euren Vätern, nichts mit Jungs anzufangen, lernt jeden Tag fleissig, funktioniert als eine gemeinsame Familie, bleibt im Haus und konzentriert Euch auf die Schule…» So und ähnlich waren weitere Reden von Gregory, die die Mädchen zu hören bekamen. Die Gespräche waren wirklich sehr ernst und die Mädchen versprachen, sich anzustrengen und an die Regeln zu halten. Auch die Väter stimmten zu, dass dies zurzeit der beste Platz für ihre Kinder ist. Die Eltern können in der Not hier übernachten, falls sie spät vom Markt zurückkommen und es nicht mehr rechtzeitig den Berg hoch schaffen. Zudem teilten wir ihnen mit, sie sollen dies für sich behalten und nicht herum erzählen. Die Mädchen sind in der Zwischenzeit zwischen 13 und 16 Jahren und somit schon sehr selbstständig. Sie können für sich selber sorgen, die Wäsche machen und kochen. Dies, weil sie es schon seit Jahren zu Hause tun mussten. Dieses Thema war somit besprochene Sache und abgeschlossen.

Gemeinsam mit den 5 Girls auf dem Rücksitz ging es nach Bali. Nun tauten sie auf, denn wir waren «unter uns» und hatten viel zu lachen. Vor allem, als ich mich in Fulfulde versuchte. Sie lachten darüber, dass die Kameruner Ratte essen, denn sie als Moslem würden das niemals essen. Dann schon lieber Salat. Wir fuhren mit ihnen zum Container, um neue Schuhe für die Schule auszusuchen. Zudem teilten wir Maimuna mit, sie solle sich umgehend bei der Schneiderin im Dorf für ihre neue Schuluniform melden und die zu klein gewordene weitergeben. Wir versprachen ihnen, uns am nächsten Tag um die Betten, Bettanzüge und weiteres Nötige für die Wohnung sowie um die Schulbücher zu kümmern.»

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Februar 2016: Katja mit den 6 Mädchen aus Koblab.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Februar 2016: 5 unserer 6 Mädchen aus Koblab.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Februar 2016: Felix erklärt unseren Mädchen den Kinderkalender.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Dezember 2015: Endlich können wir unsere 6 Mädchen wieder treffen. Die Freude ist auf beiden Seiten gross. Zudem ist noch eine weitere Freundin mit zum Treffen erschienen.

Dezember 2015: Zwei Auszüge aus unserem Tagebuch

«In der Dorfmitte trafen wir auf unsere 6 gesponserten Mädchen aus Koblab. Sie waren wie geplant gekommen, um sich mit uns zu treffen. Wie immer waren sie zu Fuss den Berg hinunter gekommen und danach für 300 CFA (56 Rappen) auf einem Mofa angefahren worden. Sie trugen ihre wunderschönen Kleider, waren geschminkt und sahen atemberaubend aus. Auch wenn sie sich das nicht bewusst waren. Diese jungen Frauen sind alle im Alter von rund 13 Jahren und wären zu Hause gestrandet, wenn wir nicht ihr Schulgeld übernehmen würden. Wir unterhielten uns, wie es in der Schule läuft, sie zeigten uns die Zeugnisse und erzählten, dass sie nach wie vor sehr gerne zur Schule gehen. Alle von ihnen wollen später Wissenschaft studieren, das waren sie sich einig. Dieser Weg würde über die High School und die Universität führen. Als erfreuliche Neuigkeit erzählten sie, dass man in ihr Dorf neuerdings sogar mit einem 4WD fahren kann! Unglaublich für uns, bis anhin war dies nur zu Fuss oder auf einem Pferd möglich gewesen. Wir würden sehen, wie diese Piste nach der Regenzeit aussehen würde… Wahrscheinlich war die Freude nur von kurzer Dauer. Wenn sie nach unserem Treffen zurück kämen, müssten sie ihren Müttern helfen, die Kühe einzufangen und von den Kälbern zu trennen, damit sie gemolken werden könnten. Am liebsten und so gerne wären sie mit uns weiter gefahren zu unserem nächsten Treffen, doch leider mussten wir uns verabschieden. Es wäre zu spät geworden und wir wollten diese jungen Schönheiten auf keinen Fall alleine in der Nacht nach Hause schicken. Wir versprachen ihnen, dass wir uns das nächste Mal früher treffen und wir so mehr Zeit haben, um zusammen zu sein und an andere Plätze zu fahren. Wir verabschiedeten uns von den Girls und fuhren weiter.»

* * *

«Wir hatten mit unseren 6 Mbororo-Girls von Koblab abgemacht, dass sie uns um 15 Uhr ein Kind aus ihrem Dorf bringen, welches im aktuellen Kalender ist. So fuhren wir ihnen entgegen Richtung Bossa. 15 Uhr war es mittlerweile. Wo waren die Mädchen? Keines war zu sehen. Wir fuhren ein Stück weiter und fragten anwesende Bewohner. Niemand hatte sie gesehen. Eine Weile später entdeckten wir Maimuna, eine von ihnen. Alleine kam sie zu Fuss den Berg hinunter. Wir begrüssten sie und fragten, wo die restlichen Mädchen sind. Sie sagte, sie sei alleine gekommen, die anderen hätten den neuen Weg eingeschlagen, weil ihre Hütte diesem Weg näher sei. Wir luden sie auf und fuhren den anderen Weg weiter, in der Hoffnung, sie unterwegs zu finden. Nach einer Weile trafen wir auf drei weitere der Mädchen. Wo war der Rest? Der Rest käme mit dem Kalenderkind. Auch sie luden wir auf und fuhren zu nu zu siebt die neue Piste entlang Richtung Koblab. Diese neue Strecke kannten wir nicht und es wurde immer holpriger, steiniger und steiler. Und niemand war in Sicht. Nach mehreren Kilometern mussten wir uns zum Umkehren entschliessen. Die Gefahr, das Auto zu beschädigen, war zu gross. Und wir wollten nicht irgendwo stecken bleiben und am Schluss der Reise noch unser Fahrzeug demolieren. Ein Telefon hatte niemand der Kinder und wir konnten nicht ausfindig machen, wo sie waren. Während wir zurück fuhren, um alle 4 am selben Ort wieder auszuladen, unterhielten wir uns über ihren Schulweg. Bis zu zwei Stunden hätten sie täglich, je nach Wetter. Vor allem bei Regen muss es wirklich schwierig sein, diese schlammige und steile Piste, die eher einem Bachbett gleicht, zu Fuss zu passieren. Bestimmt wäre es hilfreich, wenn diese Mädchen in der Nähe ihrer Schule eine Wohnung mieten könnten. Damit sie sich den schwierigen und langen Schulweg sparen können und die Zeit fürs Lernen nutzen könnten. Auch ihnen gefiel der Gedanke und sie sagten, sie würden mit ihren Vätern darüber sprechen. Wie alle Kinder in Kamerun sind sie schon sehr selbstständig, können kochen und waschen sich ihre Kleider selber. Sie würden auch für uns kochen. Zum Beispiel Reis, Fufu, Poulet, Fisch, Spaghetti oder Kuhfleisch. Und wenn wir einmal alt seien, würden sie uns am Flughafen abholen kommen. Es war herrlich, mitzuerleben, wie die Mädchen langsam aber sicher merkten, dass ihnen eigentlich alle Chancen im Leben offen stehen, wenn sie eine gute Ausbildung absolvieren. Und das war das einzige, was sie wirklich wollten: Lernen. Seit wir ihnen die Sekundarschule bezahlen, seien sie kein einziges Mal auf dem Markt gewesen. Sie hätten versprochen, immer zu lernen und nicht herum zu lungern. Daran hielten sie sich strikte. Wir verabschiedeten uns von ihnen, in der Hoffnung, sie sicherlich auf der nächsten Reise bald wieder zu treffen.»

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

September 2015: Pünktlich zum Schuljahresanfang werden unsere 6 Girls mit den Utensilien versorgt, die sie fürs kommende Schuljahr benötigen.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

September 2015: Ausgerüstet mit allen Büchern und Heften können sie ohne Sorgen ins nächste Schuljahr starten!
Ihr komplettes Schulgeld ist dank ihren Sponsoren Elke und Stephan ein weiteres Jahr übernommen worden.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Juni 2015: Unsere 6 Mädchen mit den Zwischenzeugnissen der Sekundarschule.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Februar 2015: Unsere glücklichen und wunderhübschen Mädchen aus Koblab.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Februar 2015: Alle ihre neuen Kleider sind inzwischen fertig. Der Stoff war unser Weihnachtsgeschenk an sie.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Februar 2015: Die 6 Mädchen erhalten von uns je ein paar schwarze Schuhe für den Youth Day vom 11. Februar :-)
Für das Foto haben sie die Röcke hochgezogen, damit man die Schuhe besser sehen kann.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Januar 2015: Wir besuchen die Mädchen zu Hause in ihrem Dorf. Teilweise tragen sie bereits die neuen Kleider, deren Stoff wir ihnen zu Weihnachten geschenkt haben.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

24.12.2014: Diese Weihnachten feiern wir gemeinsam mit unseren sechs Mädchen. Jedes erhält Stoff für drei neue Kleider, einen grossen Beutel Reis, einige Kekse und ein paar nigelnagelneue Turnschuhe aus unserem Container. Die Freude ist enorm.

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

24.12.2014: Diese Weihnachten feiern wir gemeinsam mit unseren sechs Mädchen. Wir fahren zusammen nach Bamenda, um für sie und mit ihnen Weihnachtsgeschenke einzukaufen...


Ende 2014/Anfang 2015: Wir besuchen die 6 Mädchen erneut. Auszug aus dem Tagebuch:

«Zurück in Bali hatten wir uns mit unseren 6 Mbororo-Girls aus Koblab verabredet. Ihnen wollten wir zu Weihnachten etwas ganz besonderes schenken. Wir wollten sie mitnehmen und gemeinsam in Bamenda einkaufen gehen. Was würden sie sich wohl wünschen? Auf dem Weg zum Markt kamen sie uns zu Fuss entgegen. Sie trugen ihre schönsten Kleider und hatten sich vorher noch umgezogen, denn mit diesen Kleidern waren sie bestimmt nicht von zu Hause bis hier hin zu Fuss gekommen. Denn der Weg war lange und beschwerlich. Wunderschön sahen sie alle 6 aus. Da wir wussten, dass sie bestimmt durstig waren, tranken wir zuerst gemeinsam etwas. Nach und nach tauten sie auf. Sie hatten uns zwar schon oft gesehen, doch waren trotzdem noch sehr scheu. In ihrer Tradition haben Mädchen nicht viel Wert und sind eigentlich nur zum Heiraten und Kinder gebären bestimmt. Uns interessierte, was sie zu Hause für Aufgaben hätten, wenn sie jetzt nicht hier wären, sondern ein normaler Tag wäre, an dem sie keine Schule haben. Sie müssen Feuerholz holen und im Koran lesen. Das Koran-Lesen gehört zu den Aufgaben, die sie dreimal am Tag ausführen müssen. Und zwar von 6.30-10.00 Uhr, von 13.30-16 Uhr und von 18-20 Uhr. Gemeinsam mit Eltern und Geschwistern. 2 Jahre würde man benötigen, um den gesamten Koran zu lesen. Er bestünde aus 114 verschiedenen Zeichen, die sie alle bereits gelernt hätten. Wenn man zu Ende sei, beginne man wieder von vorne mit Lesen, erzählten sie uns. Während der Schulzeit müssen sie nur einmal am Tag darin lesen. Dafür müssen sie vor Beginn des Unterrichts ihre kleineren (beispielsweise 4 Stück) Geschwister waschen. Und danach noch mindestens eine Stunde zu Fuss den steilen Weg hinunter in die Schule gehen, welche um 8 Uhr beginnt. Deswegen kommen sie manchmal auch zu spät.

Ob ihre Eltern keine Angst hätten, wenn sie mit uns mehr oder weniger Fremden weggehen würden? Sie lachten und verneinten. Sie würden uns doch kennen und Gregory würden sie sowieso schon länger kennen. Und wenn sie ihr eigenes Weihnachten feiern würden (nach Ramadan, kommendes Jahr im Juni), möchten sie uns auch gerne dabei haben und mit uns feiern. Auch sie feiern damit einmal im Jahr ein grosses Fest, bzw. nach islamischem Kalender im 9. Monat. Es gäbe feines Essen und sie würden sich dazu Schmuck und die schönsten Kleider anziehen.

Auf der Fahrt nach Bamenda blieb weitere Zeit, um uns auszutauschen. Sie erzählten uns von ihren Familien. Ein Mädchen hat einen Vater mit 4 Frauen und sie hat zirka 20 Geschwister, sie weiss es selber nicht genau. Ob sie denn wenn sie Erwachsen sind auch einen Mann haben wollen, der mehrere Frauen hat, wollten wir von ihnen wissen? Sie wussten über Monogamie und Polygamie Bescheid und erzählten, was sie darüber gelernt hatten. Sie würden auch mehrere Frauen wollen, weil sie nicht alleine leben möchten. Und im Koran stünde, ein Mann braucht 4 Frauen. Wir erzählten, dass wir nur einen Partner haben und im selben Haus leben. Somit auch nicht alleine. Das muss für sie sehr fremd klingen, denn ihre Väter und Mütter dürfen in der Öffentlichkeit nicht einmal nebeneinander stehen. Und schon gar nicht miteinander leben. Und trotzdem zeugen sie Kinder «am laufenden Band». Und die Mädchen beklagten sich, dass Männer nie kochen oder waschen. Ich wusste zu berichten, dass wir im Haushalt alles gemeinsam erledigen. Jeder kocht oder wäscht. Schon wieder etwas Unvorstellbares. Ein Vater hat 30 Kühe und ein anderer sogar 80. Beide sind Viehzüchter. Alle 6 hatten wunderschön geflochtene Haare. Im Gegensatz zum Rest Kameruns tragen Moslem-Mädchen ihre natürlichen Haare, welche dann zirka alle zwei Wochen während einer Stunde frisch geflochten werden. Sie erzählten auf unser Nachfragen, was sie in der Schule über fremde Länder gelernt hätten. Ägypten und der Nil sowie das Leben an diesem Wasser sowie dass in Indien Leute nach dem Tod verbrannt werden waren ihre Erzählungen. Eines der Mädchen lernt auch zu Hause mit dem älteren Bruder Französisch und Englisch. Er korrigiert ihre Hausaufgaben und hilft ihr.

So hatten wir uns gegenseitig viel zu erzählen und waren im Nu in Bamenda. Sie waren begeistert von der Idee, sich neue Kleider schneidern zu lassen. Sie hätten nur 2 und ein anderes Mädchen 5 Kleider. Umso stolzer zeigte mir ein Mädchen ihren Schal, den der Onkel aus Mekka mitgebracht hatte. In einem Stoffladen suchte sich jede von ihnen ein Muster aus und wir kauften je 6 Yard (etwa 5,5 Meter) für 8500 CFA (16 CHF). Davon gibt es 3 Kleider oder Umhänge. Der Schneider wurde ebenfalls von uns bezahlt. Dazu erhielt jede einen grossen Beutel Reis, einige Kekse und ein paar nigelnagelneue Turnschuhe aus unserem Container. Beim Schuhe probieren waren sie überfordert. Sie sind sich fast nur Flipflops gewohnt und Schuhe drücken ihnen sehr schnell. Und sie wissen nicht, ob und wann ein Schuh passt. Diese Einkaufstour hatte uns schlussendlich pro Kind nur gerade knapp 25 Franken gekostet und war für alle sechs bestimmt ein unvergessliches Erlebnis. Und die ganzen Familien konnten sich über den Reis mitfreuen.»

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September 2014: Die 6 Mädchen zu Schulanfang. Alle wurden von uns mit neuen Schuluniformen ausgestattet.

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September 2014: Grosse Freude über unsere schönen Geschenke zum Schulstart:-)

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September 2014: Zum neuen Schuljahr gibt es für alle Schreibhefte, Etuis, Rucksäcke und Regenschirme von Ashia.

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August 2014: Die dankbaren Väter dreier Mädchen bringen unserem Vereinsmitglied Gregory eine Ziege.

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März 2014 auf Schulbesuch:
v.l.n.r.: Jamilatou (12), Hurera (12), Balkisu (12), Maimuna (14) und Fadimatou Dudu (10) mit Katja & Felix Bruhin

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November 2013 auf Schulbesuch:
v.l.n.r.: Fadimatou Dudu (10), Maimuna (14), Jamilatou (12), Hurera (12) und Balkisu (12) mit ihren Vätern und Katja

Schulsponsoring

November 2013: Die Girls sind unendlich dankbar über das Schulsponsoring.

Schulsponsoring

Schulbeleg 2013/2014

Schulsponsoring

Juli 2014: Dankesbrief von Balkisu

Schulsponsoring

Juli 2014: Dankesbrief von Hurera

Schulsponsoring

September 2014: Dankesbrief von Fadimatou Kadiri

Schulsponsoring Mädchen Kamerun Koblab

Oktober 2013: Stolz auf die neuen Schuluniformen und die Schulbücher. Jetzt kann’s los gehen...

Schulsponsoring

Kurzer Lebenslauf von Jamilatou

Schulsponsoring

Kurzer Lebenslauf von Hurera

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Kurzer Lebenslauf von Maimuna

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Kurzer Lebenslauf von Balkisu

Schulsponsoring

Kurzer Lebenslauf von Fadimatou Dudu

Schulsponsoring

August 2014: Fadimatou Kadiri

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März 2013: Bereits damals besuchten wir die Mädchen in der Primarschule.