Joël ist 5 Jahre alt und lebt in Penka Michel, in der Nähe von Dschang. Sein Vater Frederick Soh ist 43 Jahre alt und Kommunalvertreter in Penka Michel. Die Mutter Micheline Fokem ist 37 Jahre alt und Hausfrau. Die Familie hat insgesamt 5 Kinder. Joël wurde ohne Auffälligkeiten geboren. Doch bereits nach wenigen Stunden merkten die Ärzte, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Er begann zu schreien und sein Bauch blähte sich enorm auf. Joël versuchte, Kot auszuscheiden, was sich bereits damals als sehr schwierig gestaltete. Wie genau man dem Kind helfen soll, wussten die anwesenden Ärzte nicht.
Zwei Monate später kam die verzweifelte Mutter mit ihrem Kind wieder ins Spital, wo man sie nach Bafoussam verwies. Nach diversen Untersuchungen wurde ihm durch die Nase eine Magensonde gesetzt. Mit Hilfe einer Flüssigkeit versuchten die Ärzte, seinen Magen zu leeren. 3 Monate lang wurde er auf diese Weise behandelt, bis den Eltern das Geld ausging. Die Mutter musste das Spital verlassen und führte zu Hause dieselbe Behandlung durch, wie es die Ärzte getan hatten.
Nach 6 Monaten führte die Sonde zu einer Lungenentzündung und die Mutter fuhr zu einer Krankenschwester, welche sie um Hilfe bat, um die Sonde zu entfernen. Aus Mitleid half ihr die Krankenschwester und führte den Eingriff kostenlos in ihrer Wohnung durch. Von da an führte die Mutter ihrem Sohn Abführmittel zu, damit er zur Toilette gehen konnte. Im Laufe der Monate reagierten die Abführmittel nicht mehr und es kam vor, dass Joël bis zu 2 Monate nicht zur Toilette konnte. Die vollkommen mittellosen Eltern waren hilflos und wussten nicht, was sie für ihren kleinen Sohn noch hätten tun können. Er konnte ausschliesslich urinieren und nie fürs grosse Geschäft zur Toilette. Er litt unter starken Schmerzen und weinte oft den ganzen Tag. Durch Erbrechen verschaffte er sich nach mehreren Wochen Leidens jeweils etwas Linderung, nachdem ihm die Mutter ein Mittel einflösste.
Schlussendlich fand Christian, unser Helfer vor Ort, den kleinen Jungen auf und bat uns im Januar 2018 um Hilfe. Als wir von der schrecklichen Geschichte hörten, setzten wir uns sofort für Joël ein. Nach einer Ultraschall-Untersuchung im Spital von Bafoussam im Januar und im Spital von Mbingo im März wurde festgestellt, dass Joël mindestens drei Operationen benötigte. Die verzweifelten Eltern waren unglaublich erleichtert, als sie hörten, dass Ashia-Spender ihren Sohn finanziell unterstützen. Voller Freude nahm die Mutter diese für sie von Gott geschickte Hilfe an, damit ihr Sohn endlich wie ein normales Kind aufwachsen kann. Sie kümmerte sich während der ganzen Zeit der Operationen im Spital rührend um ihren Sohn.
Als wir Joel im Oktober 2018 zum ersten Mal persönlich trafen, ging es ihm bereits besser, doch noch nicht richtig gut. Wir veranlassten sofort die weiteren Eingriffe im Spital und kümmerten uns darum, dass er für ihn zugeschnittene Nahrung erhielt. Zwischenzeitlich hat Joël alle Behandlungen hinter sich und ist endlich gesund. Gemäss Ärzten litt er unter der Hirschsprung-Krankheit. Ein Zustand, der durch fehlende Nervenzellen im unteren Darmbereich verhindert, dass Stuhlgänge den Darm passieren – verursacht durch einen Geburtsfehler. Glücklicherweise sind gemäss Recherchen im Internet die meisten Kinder, die operiert werden, vollständig geheilt und können den Stuhlgang nach der Operation normal weiterleiten.
Die Operationen inklusive Transport, Verpflegung sowie Spezialnahrung, Nachkontrollen und Dokumentation mit Fotos beliefen sich auf rund CHF 1650.–.