(zur Zeit in der Einrichtungsphase) Unser Traum wurde wahr, ein Kinderspital aufzubauen, in das wir in Zukunft nebst dem alltäglichen Betrieb hoffentlich auch Europäische Ärzteteams entsenden können. Damit sie diejenigen Kinder untersuchen und heilen können, denen niemand im Land helfen kann.
Verschiedene Infektionen wüten in der Region Extrême-Nord. Immer wieder begegnen wir kranken Kindern. Spezialisierte Strukturen für die Kinderfürsorge sind praktisch nicht vorhanden – abgesehen von den Diensten, die im staatlichen Regionalkrankenhaus von Yagoua eröffnet wurden, welches jedoch über stark begrenzte Kapazität und Infrastruktur verfügt. Die ➤ Kindersterblichkeitsrate ist enorm und betrifft jede Familie mehrmals. Da es viel zu wenig professionelle Spitäler und kaum Ärzte hat, müssen die kleinen Patienten zur Behandlung während Stunden (häufig auf dem Motorrad oder zu Fuss) transportiert werden. Vielen Eltern fehlt das Geld, um eine solche Reise zu finanzieren. Oft sterben Kinder während dieser Reise. Diesem gravierenden Zustand wollen wir mit unserem neuen Kinderspital aktiv entgegenwirken.
Detailbeschrieb:
Die Diözese Yagoua erstreckt sich über eine Fläche von rund 22 461 Quadratkilometer und hat etwa 1,7 Millionen Einwohner. Damit ist sie beinahe halb so gross wie die gesamte Schweiz! Sie liegt im äussersten Norden Kameruns und grenzt im Norden an den Tschadsee, im Osten an den Fluss Logone, im Westen an Nigeria und im Süden an die Erzdiözese Garoua.
Das Klima zeigt sich mit einer langen Trockenzeit von etwa neun Monaten (Oktober bis Juni) und einer Regenzeit von etwa drei Monaten (Juli bis September). Landschaftlich zeigen sich stellenweise Bergspitzen, während Flüsse hauptsächlich aus Überschwemmungsgebieten bestehen. Die Vegetation ist mager, mit seltenen hohen Bäumen und einigen verkümmerten Sträuchern. Der Brennholzeinschlag ist intensiv und trägt zur fortschreitenden Wüstenbildung bei. Die Temperaturen erreichen je nach Region in den Monaten März bis Mai im Schatten manchmal 50° C.
Die ethnischen Gruppen dieser Region sind vielfältig. Die Verstädterung hat zu einer Vermischung der ethnischen Gruppen in den Zentren geführt. Alle Bevölkerungsgruppen leben hauptsächlich von Landwirtschaft, Handel, Viehzucht und Fischerei.
In der Pädiatrie, auch Kinderheilkunde genannt, werden Krankheiten von Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen abgeklärt und behandelt. Sie umfasst neben der allgemeinen Pädiatrie Spezialgebiete der Inneren, also nicht-operativen Kindermedizin. Dazu gehören zum Beispiel die Kardiologie, die Neonatologie und die Radiologie.
Weil sich Kinder und Jugendliche noch in der Entwicklung befinden, müssen Pädiater Diagnosen möglichst frühzeitig und präzise stellen. Zudem verlangt die Behandlung und Pflege von Kindern weitaus mehr Geduld und andere Fertigkeiten als bei Erwachsenen. Deshalb sind Fachärzte in der Kindermedizin auf altersgerechte Untersuchungstechniken spezialisiert und involvieren bei der Betreuung der Kinder die ganze Familie.
Während in der Schweiz ein Arzt rund 256 Einwohner betreut, stehen in Kamerun für 27,7 Mio. Einwohner nur gerade 800 einheimische Ärzte zur Verfügung. Dies ergibt pro Arzt durchschnittlich rund 34 600 Patienten!
Unser Kinderspital wird in Yagoua im Bezirk Mayo-Danay errichtet. Die Gesamtbevölkerung dieses Bezirks wird auf rund 530 000 Personen geschätzt – rund 1/3 der Bevölkerung der Diözese. Das Kinderspital wird in erster Linie dem Gebiet von Yagoua und seiner Umgebung dienen. Die Population im Alter von 0 bis 15 Jahren wird auf etwa 50 000 Kinder geschätzt. Dies ergibt ein aussagekräftiges Bild des Gesundheitsproblems, mit dem die Bevölkerung im Projektgebiet konfrontiert ist. Darüber hinaus wird unser Kinderspital auch Patienten aus den Grenzgebieten des Tschad aufnehmen. Der religiöse Hintergrund der Patienten spielt dabei keinerlei Rolle.
Diese junge Altersgruppe der Bevölkerung ist mit mehreren Gesundheitsproblemen konfrontiert.
Infektionen wie Malaria, Atemwegsprobleme, Blutarmut durch Unterernährung, Durchfall, Herzkrankheiten usw.
treten in der Region sehr häufig auf.
Malaria und Blutarmut verursachen dabei eine Sterblichkeitsrate von rund 40%.
Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Problemen in der Bevölkerung:
– Unwissenheit der Eltern über die Kontrolle der Entwicklung ihres Kindes
– Mangel an finanziellen Mitteln
– hohe Arzneimittelkosten in Apotheken
– Fehlen angemessener Instrumente für einige Untersuchungen
– Unzugänglichkeit zu spezialisierten Zentren
Aus diesem Grund bestrebten wir eine Lösung für diese Probleme und errichten den Bau eines medizinischen Zentrums für Kinderheilkunde in Yagoua. Es wird mit 11 Krankenhauszimmern und einer Kapazität von 40 Betten, einem Behandlungsraum, einem Sprechzimmer, einer Apotheke, Umkleideräumen und Duschen ausgestattet.
Projektziele prioritär:
– pädiatrische Aktivitäten erleichtern
– Verringerung von Kinderkrankheiten
– signifikante Senkung der Kindersterblichkeitsrate in der Region durch Aufklärungs-/Präventionsaktivitäten um rund 30%
– vereinfachter Zugang zu Kinderheilkunde im Gebiet Yagoua und Umgebung
Projektziele sekundär:
– Stärkung der Infrastruktur für die Betreuung von Kindern im Alter von 0 bis 15 Jahren in Gesundheitsfragen
– Verbindungen zwischen verschiedenen Bevölkerungsschichten und Religionen festigen
– Entfernungen für die Mehrheit der Eltern verringern, die in der Vergangenheit weite Wege zurücklegen mussten,
um ihre Kinder behandeln zu lassen
– Eltern mit Kindern eine angemessene Nachsorge in Gesundheitsfragen zu bieten
– Eltern beruhigen, dass sie ihre Kinder in einem spezialisierten pädiatrischen Zentrum betreuen lassen können
– eine Umgebung schaffen, in der sich Eltern und Kinder wohl fühlen können, in der sie Aufklärungen,
Impfungen und Behandlungen sowie effiziente und nachhaltige Lösungen für gesundheitliche Probleme finden
Für die Aufbewahrung des Generators sowie der Solarbatterien errichten wir im Aussenbereich einen zusätzlichen Raum. Damit das Gelände bewacht werden kann, bauen wir für den Nachtwächter ein kleines Häuschen. Für die ankommenden neuen Patienten sowie die Angehörigen erweitern wir den Aussenbereich auf einer Seite über die gesamte Länge mit einem überdachten und mit Bodenplatten belegten Sitzplatz. Die Kosten dafür belaufen sich total auf CHF 34 710.–.
Vielen herzlichen Dank an alle, welche tatkräftig mitgeholfen haben, dass wir unser hochgestecktes Ziel erreicht haben! Allen voran unserem Hauptsponsor ➤ van Kesteren Foundation, der beinahe die Hälfte der Finanzierung des Hauptgebäudetraktes übernommen hat.